Rofo 2009; 181(7): 625
DOI: 10.1055/s-0029-1233261
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Pränatalmedizin - Neues zur MRT-Biometrie des fetalen Kopfes

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Publication Date:
12 August 2009 (online)

 

Die sonografische Biometrie des fetalen Kopfes ist ein etabliertes Screening-Instrument im Rahmen der pränatalen Diagnostik. Biometrische Untersuchungen per MRT werden komplementär bei auffälligen Ultraschallbefunden eingesetzt. Neue Erkenntnisse zur MRT-Biometrie liefert nun eine Studie aus Frankreich, die an 2 Pariser Kliniken durchgeführt wurde. Ultrasound Obstet Gynecol 2009; 33: 173–181

B. Tilea et al. haben mit ihrem systematischen Review gleich mehrere Ziele verfolgt. Sie erstellten Referenzwerte für die MRT-Biometrie des fetalen Kopfes, testeten bekannte und neue biometrische MRT-Parameter, untersuchten die Interrater-Reproduzierbarkeit der Messungen, prüften potenzielle Einflüsse des kindlichen Geschlechts und verglichen Ultraschall- mit MRT-Befunden. Dazu untersuchten die Forscher 589 Feten (26.–40. Gestationswoche) an einem 1,5-T-MRT. 98 Feten waren binnen 7 Tagen vor oder nach MRT auch sonografisch untersucht worden. Das Geschlecht war bei 372 Feten bekannt.

Gemäß der Intra-Klassen-Korrelations-Koeffizienten erzielten die beiden Auswerter eine sehr gute Übereinstimmung für die Parameter knöcherner und zerebraler FOD, knöcherner und zerebraler BPD, TCD und VS. Gut war die Übereinstimmung bei den Parametern APDP, linker und rechter zerebraler BPD, APDV, VH und rechter AD, aber nur moderat beim frontookzipitalen und biparietalen Index sowie dem linken AD. Ultraschall- und MRT-Biometrie zeigten beim BPD (n = 94) und TCD (n = 48) eine exzellente Übereinstimmung. Vergleiche zwischen rechter und linker Hirnhälfte ergaben eine gute Übereinstimmung in puncto zerebraler BPD, aber eine schlechte in puncto AD. Statistisch signifikante, aber klinisch irrelevante Geschlechtsunterschiede bestanden bei knöchernem BPD, TCD und LCC.

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