Zusammenfassung
Es handelt sich bei diesem Befund um den seltenen Fall einer verkalkten Milzvenenthrombose
mit verkalktem Milzinfarkt bei hypertrophischer Leberzirrhose. Die Leberzirrhose wird
durch die Anamnese, das Caput medusae sowie die angedeuteten Oesophagusvarizen im
unteren präkardialen Bereich bestätigt. Pankreassteine kann man bei diesem Befund
ausschließen. Da die Milzvenenthrombose in den meisten Fällen letal verläuft, ist
der Röntgenbefund bemerkenswert. Es ist demnach im Anschluß an die Lebererkrankung
vor 38 Jahren zu einer Stauung im Pfortadergebiet und zu Verkalkungen in den gestauten
Venen gekommen. Weiter stellten sich eine Verkalkung der Milz und Kalkeinlagerungen
der Leber ein (Zuckergußleber). Klinisch und röntgenologisch interessierten hier in
erster Linie die Symptome der Venenstauung und Phlebolithenbildung in Hinsicht auf
die Frühdiagnose der Leberzirrhose, deren Feststellung sonst oft sehr schwierig ist.
Die Röntgenbilder unseres Krankheitsfalles zeigen in seltener Weise das Lokalisationsgebiet
dieser Phlebolithen und ihre Form. Wir möchten annehmen, daß einzelne Phlebolithen
in diesem Gebiet der Beobachtung entgehen können und die Aufmerksamkeit auf die Wichtigkeit
der Beachtung des Pfortadergebietes für die Diagnose einer beginnenden Leberzirrhose
hinlenken.