Lohnt sich die doppelseitige Durchführung der selektiven Nierenangiographie?

Zusammenfassung

Da Urologen Teile einer Tumorniere durch Polresektion oder Reimplantation nach Tumorresektion erhalten können, ist es für den Radiologen zunehmend wichtiger geworden, durch routinemäßig durchgeführte doppelseitige selektive Renovasographie, direkte Vergrößerungsangiographie und Computertomographie einen doppelseitigen Nierenbefall durch raumfordernde Prozesse auszuschließen. Die Feinnadelpunktion der Niere ist eine wertvolle additive Röntgenmethode, um die Differentialdiagnose gefäßarmer, doppelseitiger raumfordernder Prozesse der Nieren zu lösen. Diese Methoden liefern dem Operateur ein Höchstmaß an Informationen über beide Nieren und nehmen somit entscheidenden Einfluß auf die Wahl der geeigneten Operationsmethoden.

Es wird über 93 Fälle doppelseitiger Raumforderungen der Nieren berichtet, die durch 2721 doppelseitige selektive Renovasographien in den letzten 13 Jahren diagnostiziert wurden. Diese Fälle zeigen, daß bilaterale Raumforderungen der Nieren häufiger sind als bisher angenommen.

Summary

Since surgeons can save part of one kidney either by partial resection or reimplantation following “workbench” surgery, it has become increasingly important for the radiologist to demonstrate bilateral space-occupying lesions of the kidneys by bilateral selective angiography, magnification technique and computerized tomography of the kidneys. Fine-needle puncture of the kidneys is an important additive technique to solve differential diagnostic problems of avascular, space-occupying renal lesions. Moreover it is a great comfort to the surgeon to know the appearance of both kidneys and may also modify the planned surgical procedure considerably. The incidence of 93 cases of bilateral space occupying lesions of the kidneys, diagnosed in 2721 selective renal angiographies over a period of 13 years, suggests that these entities are more frequent than previously thought.