Rofo 1972; 116(1): 73-76
DOI: 10.1055/s-0029-1229257
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Möglichkeiten des Nachweises und der Lokalisation von malignen Tumoren mit der 67 Ga-Szintigraphie

The value of 67Ga scans for the demonstration and localisation of malignant tumoursS. F. Grebe* , H. Schoen, R. Steckenmesser, N. Heger
  • Aus der Nuklearmedizinischen Abteilung (Leiter: Prof. Dr. S. F. Grebe) der Medizinischen Kliniken und Polikliniken (Direktoren: Prof. Dr. H. J. Dengler, Prof. Dr. H. G. Lasch) und der Wilhelm-Conrad-Röntgen-Klinik (Direktor: Prof. Dr. Dr. G. Barth) und aus der Chirurgischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. K. Vossschulte) der Justus-Liebig-Universität Gießen
* Vorgetragen auf dem Dtsch. Chirurgenkongreß 1971, München.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
07. August 2009 (online)

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Zusammenfassung

Nach intravenöser Injektion von 2—3 mCi Gallium-67-Zitrat kann man 2—3 Tage später maligne Weichteiltumoren szintigraphisch nachweisen und lokalisieren und die Ausdehnung des Prozesses erkennen. Oberflächlich gelegene Tumoren mit einem Mindestdurchmesser von 0,8 cm und in der Tiefe gelegene mit einem von 2 cm sind nachweisbar. Anbehandelte oder behandelte Malignome speichern seltener 67Ga. Bei 108 untersuchten Fällen waren 83 maligne Tumoren, von denen 57 67Ga eingelagert hatten. Im Bauchraum ist die Unterscheidung einer 67Ga-Anreicherung im Tumor von der physiologischen und unterschiedlich stark auftretenden 67Ga-Einlagerung der Leber und des Dickdarmes schwierig. Oft kann durch Abführen das Radiogallium aus dem Darm entfernt werden und der Tumor durch die Szintigraphie am 4.—6. Tag nachgewiesen werden. Von 52 Tumoren außerhalb des Bauchraumes speicherten etwa 81% 67Ga. Bei 38 von diesen Fällen lag ein Bronchialkarzinom vor, das in ca. 92% der Fälle eine 67Ga-Einlagerung zeigte. Bei 10 Systemerkrankungen war achtmal eine 67Ga-Anreicherung. Hier konnte man, außer im Bauchraum, die ganze Ausdehnung des Prozesses weitgehend erkennen. Die Affinität des 67Ga zu Malignomen ist nicht tumorspezifisch, da, zwar selten, auch nicht maligne Prozesse 67Ga speichern, wie wir das zweimal bei 15 Fällen sahen. Die Ganzkörperstrahlenbelastung beträgt beim tumorfreien Patienten bei Gabe von 2,5 mCi 506 mrad, die Leber wird mit etwa 1,3 rad belastet.

Summary

Two or three days after intravenous injection of 2 to 3 mCi gallium 67 citrate, it is possible to demonstrate malignant soft tissue tumours and determine their extent by means of scanning. Superficial tumours can be demonstrated if measuring more than 0.8 cm. and deeper tumours if greater than 2 cm., Tumours during or after treatment do not store 67Ga as well. 108 cases were examined; 83 had malignant tumours and, of these, 57 stored 67Ga. In the abdomen it may be difficult to distinguish between 67Ga storage in a malignant tumour from the physiological, but variable storage in the liver and colon. It is frequently possible to demonstrate the tumour after four to six days, when the radio-gallium has been removed from the colon. Of 52 tumours outside the abdominal cavity, approximately 81% stored 67Ga. In 38 of these cases a bronchial carcinoma was present and this tumour showed 67Ga storage in 92%. 67Ga storage was observed eight times in ten systemic diseases. In these one could determine the extent of the entire process, with the exception of the abdominal cavity. 67Ga is not absolutely tumour specific, since it is rarely also stored in non-malignant lesions; we observed this twice in 15 patients. Total body dose in patients without tumours after the administration of 2.5 mCi is 506 Mrad, the liver receives approximately 1.3 rads.