Das Kniegelenk ist das größte und komplizierteste Gelenk im menschlichen Körper. Sein
komplexer Kapselbandapparat, gepaart mit den Kniebinnenstrukturen (Menisci), macht
das Kniegelenk zu einem Dreh–Scharniergelenk, das Flexions– und Rotationsbewegungen
gestattet. Das Kniegelenk ermöglicht uns viele Bewegungsformen wie gehen, rennen oder
springen und muss dabei das volle Körpergewicht tragen. Insbesondere die sogenannten
Kontaktsportarten wie zum Beispiel Fußball sind verbunden mit hohen Rotationsbelastungen.
Während diesen ist das Kniegelenk besonders verletzungsgefährdet. Die radiologische
Diagnostik eines solchen Rotationstraumas des Kniegelenkes kann sich sehr vielseitig
gestalten. In der Akutdiagnostik steht als bildgebendes Verfahren die Projektionsradiografie
mit ihren Standardaufnahmen in 2 Ebenen an erster Stelle. Bei einem schwer traumatisierten
Kniegelenk ist die Computertomografie zur präoperativen Diagnostik indiziert. Zu einem
späteren Zeitpunkt können gehaltene Aufnahmen der Bänder oder ein Schnittbildverfahren
mit der MRT zur vollständigen Abklärung des Verletzungsausmaßes folgen. Der hohe Stellenwert
der MRT in der Kniegelenkdiagnostik wird in einer der nächsten Ausgaben ausführlich
behandelt werden.
Kernaussagen
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Aufgrund der Vielzahl der Strukturen und der enormen Kräfte, die auf das Kniegelenk
wirken, ist es das verletzungsanfälligste aller Gelenke
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Die wichtigsten bildgebenden Verfahren sind die Projektionsradiografie mit Standard–
und Spezialaufnahmen, die CT und MRT
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Mithilfe der CT können komplizierte knöcherne Verletzungen mit Gelenkbeteiligung oder
Gefäßverletzung sicher diagnostiziert werden.
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Die Möglichkeiten der 3–dimensionalen Rekonstruktionen MIP, MPR und VRT sind wertvolle
Instrumente zur Unterstützung der exakten radiologischen Diagnosestellung und Operationsplanung.
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