Z Gastroenterol 2009; 47 - P1_14
DOI: 10.1055/s-0029-1225689

PGK1 ein Kandidatengen zur Verhinderung der Peritonealkarzinose beim Magenkarzinom

D Zieker 1, 2, I Königsrainer 1, F Traub 1, S Beckert 1, K Nieselt 3, H Northoff 2, BLDM Brücher 1, A Königsrainer 1
  • 1Allgemeine, Viszeral und Transplantationschirurgie
  • 2Institut für Transfusionsmedizin
  • 3Zentrum für Bioinformatik, Proteomics Algorithmen und Simulation, Universitätsklinikum Tübingen, Comprehensive Cancer Center

Hintergrund:

Die Peritonealkarzinose beim Magenkarzinom ist ein limitierender Prognosefaktor. Die Überexprimierung von PGK1 und seinen Signalmolekülen CXCR4 und CXCL12 bei peritoneal metastasierten Magenkarzinomen, deutet darauf hin, dass dieser Regulationsmechanismus relevant für die Aussaat maligner Zellen beim Magenkarzinomen ist.

Patienten und Methodik:

Humane Magenkarzinomproben mit und ohne Ausbildung einer Peritonealkarzinose wurden mittels Mikroarrays untersucht. Differentiell detektierte Gene wurden mittels qRT-PCR verifiziert und analysiert. Diese Genprodukte wurden in-vitro in einer Magenkarzinomzelllinie mittles „Genesilencing“ und stabiler Transfektion (Überexpression) auf Ihre Regulation mit qRT-PCR, Western-Blot, FACS und einem Invasionsassay untersucht. Der metastatische Einfluss von PGK1 in vivo, wurde in einem orthothopen Tumormausmodell, mittels FDG-PET untersucht.

Ergebnisse:

Humane Magenkarzinomproben mit Peritonealkarzinose zeigten eine signifikante Überexprimierung des glykolytischen Enzyms Phosphoglycerate-Kinase 1 (PGK1), dem Chemokin CXCR4 und seinem Liganden CXCL12 im Vergleich zu Magenkarzinomproben ohne Peritonealkarzinose. In-vitro zeigte sich bei der Überexprimierung von PGK1 eine Überexpression von CXCR4 und CXCL12. Im Genesilencing von PGK1 bestätigte sich der Regulationseffekt auf seine Signalmoleküle. Karzinomzellen mit einer Überexpression von PGK1, zeigten eine 50-fach gesteigerte Invasivität im Invasionsassay. Im Tiermodell konnte die vermehrte Metastasierung in vivo mittels FDG-PET dargestellt werden und korrelierte mit den Sektionsergebnissen.

Zusammenfassung:

Die Überexpression von PGK1 und seinen Signalmolekülen CXCR4 und CXCL12 bei peritoneal metastasierten Magenkarzinomen scheint ein wichtiger Regulationsmechanismus für die Aussaat maligner Zellen beim Magenkarzinomen zu seien. Somit kann PGK1 in Zukunft als prognostischer Marker Verwendung finden und/oder als therapeutischer Kandidat zur Verhinderung einer peritonealen Streuung bei Magenkarzinomen dienen.