Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - P176
DOI: 10.1055/s-0029-1225249

Zystisches Lymphangiom

V Weiskopf-Schwendinger 1, A Alge 1, A Ramoni 1, G Reiter 2, J Hager 3, C Marth 1
  • 1Univ. Klinik für Frauenheilkunde Innsbruck
  • 2Univ. Klinik für Kinderheilkunde Innsbruck
  • 3Univ. Klinik für Kinder und Jugendchirurgie Innsbruck

Fragestellung: Lymphangiome sind benigne Tumoren, die aus proliferierenden Lymphgefäßen bestehen. Anhand eines Fallberichts werden Diagnostik, Differenzialdiagnostik und therapeutische Maßnahmen des zystischen Lymphangioms dargestellt. Methodik: Kasuistik. Ergebnisse: Eine 28-jährige Patientin wird in der 34 SSW durch den Facharzt aufgrund einer fetalen Halszyste an unsere Klinik zugewiesen. In der sonographischen Untersuchung zeigt sich eine mehrkammrige zystische Struktur von 6×7cm im Bereich der linken lateralen Halsregion mit teilweiser randständiger Vaskularisation. Ansonsten zeigen sich keine weiteren soft marker für chromosomale Aberrationen. Eine Amniocentese wird von der Patientin abgelehnt. Die TORCH Serologie ist bis auf einem kontrollbedürftigen Chlamydophila pmeumoniae Befund unauffällig. Das fetale MRT zeigt die zystische Struktur im Subcutangewebe des linken Halses ohne solide Anteile oder Einblutungen und mit keiner wesentlichen Verdrängung der Trachea. Die Entbindung wird nach ausführlicher Besprechung mit der Neonatologie, Kinderchirurgie und HNO-Abteilung mittels Sectio caesarea in Exit-Procedure durchgeführt. In der postpartal Untersuchung zeigt sich keine Beziehung der Halszyste zur Trachea. Am 10. Lebenstag des Neugeborenen wird operativ die zystische Struktur in toto entfernt. Histologisch zeigt sich ein zystisches Lymphangiom ohne Hinweis für Malignität. Schlussfolgerung: Bei pränataler sonographischer Verdachtsdiagnose eine Lymphangioms müssen, bei möglicher Chromosomenstörungen und/oder organischer Fehlbildungen, auf weitere soft marker geachtet werden. Diffenzialdiagnostisch müssen an andere Tumore wie Enzephalo bzw. Myelozele, Teratom und Nackenhygrom gedacht werden. Die Entbindung sollte in einem Perinatalzentrum mit Kinderchirurgie erfolgen, da eine rasche Intervention postpartal nötig sein könnte. Je nach Situation ist postpartal eine operative, Laser- oder Instillation -Therapie möglich.