Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - P172
DOI: 10.1055/s-0029-1225245

Inflammatorischer myofibroblastischer Netztumor: ein Fallbericht

M Schwab 1, T Frambach 1, A Strehl 2, J Dietl 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik Würzburg, Würzburg
  • 2Pathologisches Institut der Universität Würzburg, Würzburg

Einleitung: Unterbauchtumoren bei jugendlichen und jungen Patientinnen sind selten. Wenn diese Auftreten, ist eine weiterführende Abklärung durch eine Histologiegewinnung und Tumorektomie dringend erforderlich. Dadurch wird zwischen gutartigen und entzündlichen Neubildungen, sowie zwischen malignen Neubildungen unterschieden. Der Fall: Unserer Klinik wurde eine 18-jährige Patientin zugewiesen. In einer Routineuntersuchung hatte sich ein ca. 8cm großer Unterbauchtumor gefunden, der als Leiomyom des Uterus interpretiert wurde. Wir führten eine operative Laparoskopie durch, dabei fand sich ein unauffälliger Situs im kleinen Becken. Bei der Exploration der Bauchhöhle fand sich der beschriebene Tumor im Bereich des Omentum majus. Er konnte problemlos laparoskopisch exzidiert und mittels Morcellement laparoskopisch entfernt werden. Am Folgetag konnte die Patientin nach Hause entlassen werden. Histologisch fand sich ein inflammatorischer myofibroblastischer Tumor des Omentum majus. Bei dieser Tumorart finden sich neoplastische und entzündlich reparative Prozesse. Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen sind erforderlich, um rezidivierende und destruierend wachsende Prozesse bzw. eine sarkomatöse Transformationen frühzeitig zu erkennen. Wir illustrieren den sehr seltenen Fall anhand von diagnostischen und intraoperativen Bildern und geben einen Überblick über die Literatur.