Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - P156
DOI: 10.1055/s-0029-1225231

Klinische Sexologie, Approche sexocorporelle, und Ihre Relevanz bei Beckenbodenstörungen

D Dörfler 1, B Weidinger 2, W Kostenwein 2
  • 1Universitätsklinik für Frauenheilkunde Wien, Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie
  • 2Institut für Sexualpädagogik, Wien (ISP)

Fragestellung: Der therapeutische Ansatz der klinischen Sexologie nach dem Konzept „Approche sexocorporelle“ (AS) wurde 1968 von Prof. Jean-Yves Desjardins entwickelt. Das sexuelle Problem wird anhand der Fähigkeiten der KlientIn bearbeitet. Das Fundament sind erlernte sexuelle Fähigkeiten, die die Erregungsfunktion, die Kognition, die Sexodynamik und Beziehungsfähigkeit umfassen. Methodik: Die Sexualanamnese in der klinischen Sexologie erfasst medizinische, biologische und psychosoziale Einflussfaktoren. Dieser sexualmedizinische Ansatz wird anhand von Fallbeispielen diskutiert. Ergebnisse: Der Erregungsmodus wird in archaisch, mechanisch, ondulierend und wellenförmig differenziert. Unter Sexodynamik wird das Identitätsgefühl, die sexuelle Selbstsicherheit, die sexuelle Lust, das sexuelle Begehren, sexuelle Fantasien, sexuelle Anziehungscodes und die emotionale Intensität zusammengefasst. Schlussfolgerung: Das Ziel der Behandlung ist durch das Anliegen des Patienten definiert. In der sexologischen Evaluation erfolgt entsprechend der Suche nach der Logik des Systems die Etablierung eines therapeutischen Projektes.