Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - P148
DOI: 10.1055/s-0029-1225223

Proliferationshemmung durch den anti-Mucin 1-Antikörper Panko-Mab an verschiedenen Mammakarzinomzelllinien

I Wiest 1, U Jeschke 1, C Kuhn 1, S Schulze 1, C Schindlbeck 1, K Friese 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe – Innenstadt, Klinikum der Universität München

Fragestellung: Therapeutische Antikörper gewinnen bei der Behandlung verschiedener Krebsarten mehr und mehr an Bedeutung. Ein Zielmolekül für eine antikörperbasierte Therapie ist Mucin 1 (MUC1). Epitheliale Tumore exprimieren Mucin 1 im Übermaß. Darüber hinaus fungiert Mucin 1 als Trägerprotein für onkofetale Kohlehydrat-Antigene wie Sialyl Lewis a und x, sowie Lewis y und dem Thomsen-Friedenreich Antigen. Der Antikörper Panko-Mab bindet spezifisch aktives Mucin 1, das noch membrangebunden und nicht abgekoppelt im Serum vorliegt. Methodik: Die Mammakarzinom-Zelllinien MCF7, T47D, CAMA, MDA-MB-435, ZR75–1 und MDA-MB-231 wurden in 96well-Platten für 48 Stunden mit steigenden Konzentrationen des anti-Muc1 Panko Mab inkubiert. Die Bestimmung der Zellproliferation erfolgte mittels Elisa über eine 5-Brom-2-desoxyuridin (BrdU)-Inkorporation, welches bei DNA-Neusynthese während der Mitose anstelle von Thymidin eingebaut wird.

Als Referenz diente die jeweilige Zelllinie ohne Antikörperzugabe. Jeder Ansatz wurde 5fach wiederholt. Ergebnisse: Die Zelllinien MCF7, T47D, CAMA und MDA-MB-435 zeigten mit zunehmender Konzentration des Panko-Mab eine ansteigende Inhibierung der Proliferation, während die Linien ZR75–1 und MDA-MB-231 unbeeindruckt blieben. Schlussfolgerung: Durch Zugabe des anti-Muc1-Antikörpers Panko-Mab lässt sich in vitro die Proliferation an mehreren Mammakarzinom-Zelllinien konzentrationsabhängig inhibieren. Da der Panko-Mab nur aktives, das heißt membranständiges Mucin1 bindet, eröffnet sich die Möglichkeit, ihn therapeutisch bei Mammakarzinom-Patientinnen einzusetzen. Weiterführende Untersuchungen hinsichtlich des Einflusses des Panko-Mab auf das Apoptoseverhalten der Zellen werden folgen.