Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - P144
DOI: 10.1055/s-0029-1225219

Evaluation eines Risikofaktor-Fragebogens für Osteoporose bei Mammakarzinom-Patientinnen

V Popescu 1, J Dorn 1, S Fillenberg 1, N Harbeck 1, M Kiechle 1, V Seifert-Klauss 1
  • 1Frauenklinik und Poliklinik der TU München

Hintergrund: Aromataseinhibitoren begünstigen die Entstehung einer Osteoporose.

Fragestellung: Ob durch gezielte Abfrage von Risiko-Faktoren Patientinnen identifiziert werden können, die ein hohes Ausgangsrisiko durch eine erniedrigte Knochendichte haben.

Methodik: Ambulante Patientinnen wurden mittels eines Fragebogens nach Risikofaktoren für Osteoporose gefragt: Gewichtsverlust >10%, Osteoporose in der Familie, Immobilität, akute Rückenschmerzen, stattgehabte Knochenbrüche, Rauchen, geringe Sonnenlichtexposition, Menopause <45. Lj., Meidung von Milchprodukten, langdauernde Kortisoneinnahme. Ergebnisse: Von 307 Fragebögen wurden 218 ausgefüllt (71%). Unter den 83 Patientinnen mit Mammakarzinom lag der Rücklauf der Fragebögen bei 74,4%. Die Häufigkeitsverteilung der Risikofaktoren entsprach der einer Gauß'schen Normalverteilung. Die Mittelwerte der einzelnen T-Score-Werte in der LWS ergaben in Abhängigkeit von der Anzahl der zutreffenden Risikofaktoren: T0RF=-1,3 (kein Risikofaktor), T1RF=-1,167, T2RF=-1,053, T3RF=-0,553, T4RF=-0,48, T5RF=-0,833, T6RF=-0,8, T≥1RF=-2,48 (mindestens 1 bekannter Risikofaktor bei unvollständig ausgefülltem Fragebogen). Unabhängig von der Anzahl der einzelnen Risikofaktoren, jedoch in Abhängigkeit vom Therapieregime ließen sich folgende Mittelwerte für den T-Score ermitteln: T(nur TAM)=-1,266, T(nur AI)=-1,029. Schlussfolgerung: Die ersten Auswertungen der Risikofaktor-Fragebögen zeigen, dass die Anzahl der Risikofaktoren nicht mit dem T-Wert korreliert. Hingegen wäre eine Gewichtung der einzelnen Risikofaktoren möglicherweise geeignet, um Risikopatientinnen gezielt zu identifizieren.