Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - P136
DOI: 10.1055/s-0029-1225211

Schmerzwahrnehmung und detaillierte Pain Mapping in Brustkrebspatientinnen

SM Jud 1, PA Fasching 1, C Rauh 1, K Heusinger 1, MW Beckmann 1, MR Bani 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Erlangen. Erlangen

Fragestellung: Nachdem therapeutische Optionen zur Behandlung eines Mammakarzinoms das Gesamtüberleben der Patientinnen verbessert hat, werden chronische Schmerzzustände und nervale Irritationen nach operativer Therapie immer deutlicher. Obwohl das Post-Mastektomie-Schmerz-Syndrom (postmastectomy pain syndrome, PMP) häufig ist, ist es dennoch schwierig zu behaneln. Die Diagnose bleibt oft unklar und den Patientinnen wird keine optimale Therapie angeboten. Um die Diagnosestellung zu vereinfachen haben wir mithilfe eines JAVA-basierten Programms hoch- und niedrig-Risiko Zonen der Häufigkeitsverteilung visualisiert und so genannte Schmerzlandkarten (Pain Maps) erstellt. Methodik: 916 Patientinnen die vor mehr als 3 Monaten an einem Brustkrebs operiert wurden, wurden per Fragebogen evaluiert. Der Fragebogen bestand aus Fragen, die auf die Perzeption von Schmerzen ausgerichtet waren und die Patientinnen erfassten die Schmerz-Lokalisation graphisch in einem Piktogramm. Diese Information wurde digitalisiert und mittels eines Java-basierten Programms weiterverarbeitet. Wir erhielten somit Graustufenbilder, in denen „0“ schwarz und „255“ weiß bedeutet. Ergebnisse: Die graphische Darstellung von Schmerz mittels Schmerzlandkarten war möglich und spiegelte die Lokalisationen des Schmerzes bei Brustkrebspatientinnen wieder. Dies ermöglichte es die Schmerzareale in verschiedenen Subgruppen zu vergleichen. Dies zeigte, dass Patientinnen nach Mastektomie, verglichen mit Patientinnen nach Bursterhaltender-Therapie und, dass Patientinnen mit Lymphödem, verglichen mit denen ohne, größere Schmerzareale haben. Schlussfolgerung: Diese Untersuchung zeigt eine Methode zur Visualisierung von Schmerzarealen in einem Piktogramm. Die Methode ist einfach anzuwenden und könnte helfen Schmerzlandkarten in verschiedenen Krankheitsbildern zu erstellen.