Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - P133
DOI: 10.1055/s-0029-1225208

Nachweis Tumorzell-spezifischer mRNA im peripheren Blut von Mammakarzinompatientinnen – Evaluation verschiedener Marker zur RT-PCR

S Hofmann 1, N Schmitt-Nilson 1, C Schindlbeck 1, B Rack 1, A Brüning 1, K Friese 1
  • 1I. Frauenklinik, Ludwig-Maximilians-Universität, München

Fragestellung: Der Nachweis von zirkulierenden Tumorzellen im Blut von Mammakarzinompatientinnen könnte prognostische Bedeutung besitzen und zum Verlaufsmonitoring der Erkrankung dienen. Die Anwendung molekularbiologischer Methoden erhöht die Sensitivität im Vergleich zur Immunzytochemie und ermöglicht eine weitere Genotypisierung. Gegenstand unserer derzeitigen Arbeit ist deshalb die Evaluation verschiedener Marker zur RT-PCR auf Tumorzell-spezifische mRNA im Blut. Methodik: Jeweils 20ml EDTA-Blut von gesunden Kontrollpersonen, von Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom, sowie von Patientinnen mit primärem Mammakarzinom wurden untersucht. Es folgte eine Anreicherung der Mononucleären Zellen mittels Histopaque Σ und eine anschließende Extraktion der RNA durch Trizol LS (Invitrogen). Die reverse Transkription wurde mithilfe des SuperScript III First-Strand Synthesis Kit (Invitrogen) durchgeführt und die dabei gewonnene cDNA wurde in der PCR eingesetzt. Die RT-PCR erfolgte am TaqMan 7500 FAST (Applied Biosystems). Die Detektion erfolgte durch Fluoreszenz-Messungen am Ende bzw. während eines Zyklus. Die Fluoreszenz nimmt proportional mit der Menge der PCR-Produkte zu, was eine Quantifizierung möglich macht. Ergebnisse: Unsere bisherigen Untersuchungen zeigen, dass es auf der Basis der bestehenden Marker nicht möglich ist zirkulierende Tumorzellen anhand nur einer Genexpression spezifisch zu detektieren. Die Kombination aus mehreren Markern (Zytokeratin 8, 18, 19, Mammoglobin, Breast cancer specific proteine, HER2), welche auf Proteinbasis schon verwendet werden, führt zu einer höheren und spezifischeren Detektionsrate bei metastasierten Patientinnen. Schlussfolgerung: Weitere Untersuchungen werden zeigen, welche Markerkombination am geeignetsten zum Nachweis Tumorzell-spezifischer mRNA im Blut von Mammakarzinompatientinnen ist. Zukünftig könnte der Einsatz entsprechender Methoden eine genauere Prognoseabschätzung, Planung zielgerichteter Therapien und Verlaufsmonitoring der Patienten ermöglichen.