Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - P111
DOI: 10.1055/s-0029-1225185

LH/hCG- und FSH-Rezeptorexpression beim Ovarialkarzinom

M Lenhard 1, T Lennerová 1, C Kuhn 1, D Mayr 1, U Jeschke 1, K Friese 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München

Fragestellung: Ein möglicher Zusammenhang zwischen Gonadotropinen und der Entwicklung von Ovarialkarzinomen wurde in der Vergangenheit wiederholt diskutiert. Dabei konnte gezeigt werden, dass Ovarialkarzinome zum Teil sensitiv gegenüber Gonadotropinen sind und beispielsweise über den FSH-Rezeptor konzentrationsabhängig das Wachstum von Ovarialkarzinomzellen gefördert werden kann. Ziel dieser Studie war es, die LH/hCG- und FSH-Rezeptorexpression bei Patientinnen mit einem Ovarialkarzinom zu bestimmen und mit klinischen Daten zu Histologie sowie Rezidivhäufigkeit und Überleben zu korrelieren. Methodik: Paraffin eingebettetes Material von 169 Patientinnen mit Ovarialkarzinomen war verfügbar: Alle Patientinnen waren zwischen 1990 und 2001 in der Frauenklinik an einem primären Ovarialkarzinom operiert worden. Von allen Tumoren war der histologische Subtyp (serös, mucinös, endometroid), das Tumorgrading (G1–3) und Tumorstadium (FIGO I-IV) bekannt. Korrelationen zwischen den beiden Rezeptor-Expressionen und dem histologischen Subtyp, Tumorgrading, FIGO-Stadium, Auftreten eines Rezidivs und dem Gesamtüberleben wurden durchgeführt. Die Rezidiv- und Überlebensdaten wurden mittels Kaplan-Meier Kurven dargestellt, p-Werte <0,05 werden als statistisch signifikant angesehen. Ergebnisse: Eine unterschiedliche Expression für den LH/hCG- und FSH-Rezeptor in Abhängigkeit vom histologischen Subtyp, Grading und TNM-Stadium konnte gezeigt werden.

Die Ergebnisse bzgl. der Korrelation von Rezeptorexpression und Rezidiv bzw. Überleben der Patientinnen werden aktuell ausgewertet. Finale Ergebnisse werden präsentiert. Schlussfolgerung: Eine hohe Konzentration postmenopausaler Gonadotropine geht mit einem erhöhten Risiko, an einem Ovarialkarzinom zu erkranken einher. Erste Ergebnisse unserer Untersuchungen zeigen, dass LH/hCG- und FSH-Rezeptoren im Ovarialkarzinomgewebe exprimiert werden und ggf. für Patientinnen mit Ovarialkarzinom diagnostisch oder therapeutisch eingesetzt werden könnten.