Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - P79
DOI: 10.1055/s-0029-1225153

Prevadh – die resorbierbare Adhäsionsprophylaxe: Eine Anwendungsbeobachtung von 33 Patientinnen mit Sectio

C Schatz 1, S Enzelsberger 1, B Gruber-Resch 1, H Enzelsberger 1
  • 1Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Schwerpunktkrankenhaus Steyr, Steyr

Fragestellung: Adhäsionen sind für 20–40 Prozent der Fälle von postoperativen Unterleibsschmerzen verantwortlich. Ziel dieser Studie ist die Evaluierung der Hämodynamik, Schmerzfreiheit bzw. Schmerzempfindung sowie des Analgetikaverbrauches von Frauen mit prim. und sek. Sectio mit oder ohne Prevadh-Applikation. Methodik: 33 Patientinnen mit primärer und sekundärer Sectio caesarea wurde von Juni 2007 bis Dezember 2008 Prevadh als Adhäsionspropylaxe über der verschlossenen Uterotomie und zwischen Peritoneum und Rektusmuskulatur eingebracht. Als Kontrollgruppe fungierten 30 Frauen mit Sectio ohne Prevadh-Behandlung. Im Wochenbettsverlauf wurden die Hämodynamik, das anhand einer Skala evaluierte Schmerzempfinden, postoperativ aufgetretene Fieberzacken sowie der Analgetikaverbrauch zwischen den Gruppen verglichen. Ergebnisse: Alle Prevadh-Patientinnen konnten komplikationslos am 5. bzw. 6. postoperativen Tag entlassen werden. Im Vergleich zu den nicht mit Prevadh behandelten Frauen konnte bei der Prevadh-Gruppe eine raschere Schmerzfreiheit, weniger Analgetikabedarf sowie eine frühere Mobilität erhoben werden. Eine weitere Evaluierung 6 Wochen nach Sectio ergab ebenfalls eine hohe Patientinnenzufriedenheit und Schmerzfreiheit. In der Nicht-Prevadh-Gruppe waren 4% auf eine vermehrte Analgetikaeinnahme angewiesen. Bei 2 Patientinnen mit Prevadh-Applikation bei der Erstsectio fanden sich nach einer Resectio keine Adhäsionen im Wundbereich. Schlussfolgerung: Die Anwendung von Prevadh bei Frauen mit Kaiserschnitten zeigt Hinweise auf eine Verminderung der Adhäsionsproblematik. Der endgültige klinische und ökonomische Benefit ist nach Evaluierung von weiteren Patientinnen mit Resectio zu beweisen.