Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - P71
DOI: 10.1055/s-0029-1225145

Die Expression von Inhibin-Untereinheiten im plazentaren Gewebe von HIV-infizierten Patientinnen

I Mylonas 1, A Gingelmaier 1, I Krienke 1, S Kunze 1, A Brüning 1, K Friese 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe – Klinikum Innenstadt, Ludwig-Maximilians-Universität München, München

Fragestellung: In einer Studie mit Schwangeren, bei denen in der 38. Schwangerschaftswoche (SS) eine primäre Sectio durchgeführt wurde, wurde die Expression von Inhibin-Untereinheiten in den Syncytiotrophoblasten und in den Trophoblasten der Plazenta untersucht. In dieser Studie wurden Patientinnen mit und ohne HIV-Infektion verglichen. Methodik: Es wurden insgesamt 27 Patientinnen, bei denen in der 38. SS eine primäre Sectio durchgeführt wurde, in die Studie involviert, davon 20 HIV-Patientinnen und 7 Kontrollen ohne HIV-Infektion. Die Plazenten wurden immunhistochemisch auf die Expression von Inhibin-alpha, -betaA, -betaB, -betaC und -betaE untersucht. Ergebnisse: Die Expression aller Inhibin-Untereinheiten in den Plazenten der HIV-positiven Patientinnen war signifikant geringer als die in den Plazenten der gesunden Kontroll-Patientinnen (p<0,001). Schlussfolgerung: Die Expression von Inhibin-Untereinheiten in den Syncytiotrophoblasten und Trophoblasten der Plazenta zum Zeitpunkt der primären Sectio ist bei HIV-positiven signifikant niedriger als bei dem HIV-negativen Kontrollkollektiv. Daraus lässt sich schließen, dass bei HIV-positiven deutlich weniger Inhibine produziert werden. Somit wird wahrscheinlich die Endokrinologie von der antiviralen Therapie, der diese Patientinnen unterzogen werden, erheblich beeinflusst.