Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - P70
DOI: 10.1055/s-0029-1225144

Fetale abdominale Zyste – ein Fallbericht

I Mutz-Dehbalaie 1
  • 1Department für Frauenheilkunde, Univ. Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Innsbruck

Fragestellung: Fallbericht einer großen fetaler abdomineller Zyste im 3. Trimenon Methodik: Kasuistik. Ergebnisse: Eine 29-jährige I. Gravida 0 Para stellte sich bei bis zu diesem Zeitpunkt unauffälligen Schwangerschaft in der 36+3. SSW an unserer Klinik vor. Zu diesem Zeitpunkt wurde eine 52×31×45mm große zystische Struktur mit verlagerbarem Sediment an der Leberunterseite sonographisch festgestellt. Ansonsten konnten bei dem weiblichen Fetus keine Anomalitäten im Bereich der Organe festgestellt werden. Mit geschätzten 3027g in SL bei Vorderwandplazenta unauff. umbilikaler und ACM Doppler, FW Menge unauff. Es wird von einer eingebluteten Leberzyste ausgegangen DD Ovarialzyste und bei unklarer Genese der Zyste in Absprache mit der Patientin die Sektio als Geburtsmodus festgelegt. Unter engmaschiger sonographischer Kontrolle wird die Zunahme der Zystengröße beobachtet, Maße zuletzt in der 38. SSW 6×4x6cm. Die elektive Sektio wird problemlos in der 38+4. SSW durchgeführt: 3550g, pH 7,36/7,41; Apgar 9/10/10 Am 1. postpartalen Tag wird bei guten AZ des Kindes sonographisch die Verdachtsdiagnose „Intrauterine Ovarialtorsion mit Einblutung in eine Ovarialzyste“ gestellt. Pädiatrische Verlaufskontrollen sind geplant. Schlussfolgerung: Bei fetaler abdomineller zystischer Raumforderung sind verschiedene Differenzialdiagnosen zu berücksichtigen. Die sonographische Diagnosestellung ist oft nicht eindeutig möglich.