Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - P68
DOI: 10.1055/s-0029-1225142

Anteil der Raucherinnen in der Schwangerschaft: Keine Veränderung trotz Anti-Rauch-Kampagnen

M Metzenbauer 1, E Hafner 1, H Kurz 2, K Philipp 1
  • 1Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie, Donauspital Wien
  • 2Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde, Donauspital Wien

Fragestellung: Zigarettenkonsum während der Schwangerschaft ist mit einem erhöhten Risiko für eine Reihe schwerer Komplikationen wie intrauteriner Fruchttod oder vorzeitige Plazentalösung vergesellschaftet. Gerade in den letzten Jahren sind EU-weit verstärkt Anti-Rauch-Kampagnen durchgeführt worden. Ziel dieser Studie war herauszufinden, ob sich der Anteil der Raucherinnen zwischen 1999/2000– also vor der Ära von verpflichtenden Warnhinweisen auf Zigarettenpackungen, Rauchverboten in geschlossenen öffentlichen Räumen sowie Werbe- und Sponsoringverboten – und 2006/07 verändert hat. Methodik:

Jeweils rund 2.500 Schwangere des Donauspitals aus den Jahren 1999/2000 sowie 2006/2007 wurden im Rahmen der Anamneseerhebung bei der Geburtsanmeldung nach ihrem Rauchverhalten befragt. Die Frauen wurden in Nichtraucherinnen, mäßig- bis mittelstarke (1–19 Zigaretten/Tag) und starke Raucherinnen (20 Zigaretten oder mehr/Tag) eingeteilt. Anschließend wurde eine etwaige Veränderung der Anteile zwischen den beiden Beobachtungszeiträumen untersucht. Ergebnisse: Insgesamt konnten während des ersten Zeitraumes 2.459 Schwangerschaften ausgewertet werden, während der zweiten Periode waren es 2.612. Der Anteil der Raucherinnen betrug 1999/2000 18,5%, sieben Jahre später war der Wert mit 18,8% fast identisch. Die Anteile der mäßig- bis mittelsstarken sowie der starken Raucherinnen zeigten ebenfalls kaum Unterschiede (17,1% vs. 17,5% und 1,4% vs. 1,3%). Schlussfolgerung: Diese Studie zeigt, dass sich Anteil der schwangeren rauchenden Frauen trotz der Anti-Rauch-Kampagnen überhaupt nicht verändert hat. Angesichts der gesicherten negativen Auswirkungen auf den Schwangerschaftsverlauf sollten Aufklärungsmaßnahmen ergriffen werden, die sich gezielt an werdende Mütter bzw. Eltern richten.