Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - P62
DOI: 10.1055/s-0029-1225136

Early onset HELLP-Syndrom in zwei aufeinanderfolgenden Schwangerschaften: Fallbericht und Literaturübersicht

L Küssel 1, J Ott 1, H Zeisler 1
  • 1Universitätsklinik für Frauenheilkunde, MUW

Fragestellung: Das HELLP-Syndrom ist eine lebensbedrohliche Schwangerschafts-Komplikation. Das Wiederholungsrisiko wird als relativ gering eingeschätzt. Welche Möglichkeiten der Abklärung, Prävention und Therapie bieten sich nach zweimaligem Early-onset HELLP-syndrom bei bestehendem Kinderwunsch an? Methodik: Fallbericht und Literaturübersicht. Ergebnisse: Wir berichten von einer 35-jährigen Patientin mit schwerem frühem HELLP -Syndrom in 2 aufeinanderfolgenden Schwangerschaften. Die Entbindung erfolgte nach fudroyantem Verlauf in Schwangerschaftswoche (SSW) 25+1 bzw. 26+5 per Sectio Caesarea. Die Kinder wurden in beiden Fällen auf die neonatale Intensivstation transferiert, wo sie nach einiger Zeit verstarben. Vor ihrer zweiten Schwangerschaft wurde die Patientin auf Antiphosphilipdsyndrom getestet, die Ergebnisse waren negativ. Eine Prävention mit Low-Dose Aspirin wurde durchgeführt, ebenso regelmäßige RR-Kontrollen und Ultraschallkontrollen. Eine Therapie mit Corticosteroiden wurde wegen des raschen Verlaufes nicht eingeleitet. Schlussfolgerung: In keiner Guideline zum einschlägigem Thema gibt es Empfehlungen zur Vorgehensweise bei z.n. zweimaligem Early-onset HELLP – Syndrom. Auch Fallberichte dazu finden sich nicht. Zur Diskussion gestellt werden die Bestimmung des Immunstatus und Verabreichung von Immunglobulinen bzw. die prophylaktische Gabe von Corticosteroiden.