Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - P42
DOI: 10.1055/s-0029-1225116

Serum AMH Spiegel bei Patientinnen mit PCOS

O Shebl 1, M Sommergruber 1, T Ebner 1, A Sir 1, G Tews 1
  • 1Landesfrauen- und Kinderklinik Linz, IVF-Ambulanz, Krankenhausstrasse 26–30, 4020 Linz

Fragestellung: Das Anti Müller Hormon (AMH) hat in der Abklärung von Kinderwunschpatientinnen eine bedeutende Rolle eingenommen. Es wird zur Bestimmung der ovariellen Reserve und somit zur Bestimmung der Dosis für eine kontrollierte ovarielle Stimulation verwendet. Gebildet wird das AMH von den Granulosazellen gesunder kleiner Follikel im Ovar, sodass die Anzahl der präantralen Follikel mit der Höhe des Serum AMH Wertes korreliert. Somit müssten Patientinnen mit Polyzystischen Ovar Syndrom (PCOS) deutlich höhere Serum AMH Werte als nicht PCOS Patientinnen zeigen. Wir nahmen dies zum Anlass um unsere Daten diesbezüglich zu evaluieren. Methodik: In einer retrospektiven Studie verglichen wir die Serum AMH Werte von Patientinnen mit PCOS mit denen einer Kontrollgruppe, welche sich aus Patientinnen die sich wegen eines „male factors“ bei fehlendem „female factor“ einer IVF/ICSI unterzogen. Jeder Patientin aus der Studiengruppe wurden zwei Patientinnen aus der Kontrollgruppe, altersadaptiert, zugeordnet. Die Serum AMH Werte wurden gegenübergestellt. Die Durchführung einer laparoskopisch ovariellen Drillings-Operation vor Serum AMH Wert Bestimmung galt als Ausschlussgrund. Ergebnisse: Es konnten 40 Patientinnen mit PCOS erhoben werden, diesen wurden 80 Patientinnen aus der Kontrollgruppe gegenübergestellt. Das Durchschnittsalter betrug 28,4±4,7 Jahre in beiden Gruppen. Der durchschnittliche Serum AMH Wert betrug in der Studiengruppe 13,2±8,0ng/ml und in der Kontrollgruppe 3,9±2,1ng/ml. Schlussfolgerung:

Die bei PCOS Patientinnen beobachteten Serum AMH Werte liegen um ein vielfaches höher als bei Patientinnen der Kontrollgruppe. Der Serum AMH Parameter könnte somit in der Diagnostik von PCOS Patientinnen einen zusätzlichen Diagnostikparameter darstellen.