Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - P37
DOI: 10.1055/s-0029-1225111

Mikrobiologische Untersuchung des Ovargewebes bei Ovarian Tissue Banking

J Ott 1, K Nouri 1, EM Fischer 1, L Stoegbauer 1, JC Huber 1, K Mayerhofer 1
  • 1Medizinische Universität Wien, Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Wien

Fragestellung: Die Zunahme an jugendlichen und erwachsenen Langzeit-Überlebenden nach Therapie maligner Erkrankungen führt zu einer stetig wachsenden Notwendigkeit für fertilitätserhaltende Maßnahmen. Das Ovarian Tissue Banking (OTB), als eine zur Verfügung stehende Option, gewinnt immer mehr an Bedeutung und muss als noch experimentelle Methodik jedoch ständig Verbesserungen unterzogen werden. Ziel unserer Studie war es, die Aufarbeitung der Ovarbiopsien im Hinblick auf Hygiene und aseptische Verarbeitung zu untersuchen. Methodik: Das bei der Operation entnommene Ovargewebe wurde direkt im Operationssaal aufgebarbeitet und für die Kryokonservierung vorbereitet. Im Zuge dessen wurde von allen Gewebsstücken ein mikrobiologischer Abstrich genommen und diese mittels Kulturen aufgearbeitet. Ergebnisse: Zwischen 1998 und 2008 wurden an unserer Abteilung 85 Patientinnen zum Zweck des OTB operiert. Bei 84 Patientinnen (98,8%) waren die Tests für bakterielles und mykotisches Wachstum negativ. In einem Fall wurde sporadisches Wachstum von Propionebacterium acnes nachgewiesen. Schlussfolgerung: Unsere Resultate zeigen aseptischen Umgang mit dem entnommenen Ovargewebe in fast allen Fällen. Die Abnahme von mikrobiologischen Abstrichen ist eine einfache Methodik, um die sterile Verarbeitung der Gewebsstücke nachzuweisen, und sollte im Rahmen des OTB obligat sein.