Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - P32
DOI: 10.1055/s-0029-1225106

Rückblick auf 7 Jahre IVF Register Austria – Vergleich von privaten und öffentlichen Zentren

A Just 1, G Poschalko 1, J Huber 1
  • 1Medizinische Universität Wien, Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Wien

Fragestellung: Was kann aus 7 Jahren IVF Register Austria an demographischen und sozialpolitischen Aussagen abgeleitet werden. Zu diesem Zweck wurden Daten von privaten und öffentlichen österreichischen IVF Zentren verglichen. Welche wichtigen Resultate können aus den Daten über die qualitative Arbeit in öffentlichen und privaten Zentren ableitet werden? Methodik: Graphische Gegenüberstellung und Auswertung der IVF Register Austria Daten hinsichtlich demographischer und qualitativer Marker. Ergebnisse: Derzeit hat Österreich 27 IVF Zentren –17 private und 10 öffentliche Zentren. Seit Bestehen des IVF Registers werden durchschnittlich 5000 Behandlungszyklen im Jahr in ganz Österreich durchgeführt (4700 Zyklen im Jahr 2001/5900 Zyklen im Jahr 2007). Während sich die Gesamtzahl der Zyklen bei den privaten Zentren stetig leicht erhöht, kommt es zu einem steten Absinken der Behandlungszyklen im öffentlichen Bereich. Die Patienten in öffentlichen und privaten Zentren haben ein Durchschnittsalter von ca. 33 Jahren im Jahre 2007. Es hat sich damit seit dem Beginn der Aufzeichnungen des IVF Registers knapp um ein Jahr erhöht. Unter dem Gesichtspunkt von qualitativ wichtigen Kenngrößen kann folgendes zusammengefasst werden: Schwangerschaftsrate pro Eizellenpunktion, pro IVF Zyklus, pro ICSI Zyklus, pro Tag 3 Transfer oder Blastozystentransfer (Tag 5 Transfer) fällt immer zu Gunsten der privaten Zentren aus. Es werden von privaten und öffentlichen Zentren durchschnittlich gleich viel Eizellen gewonnen (private Zentren 9,7/öffentliche Zentren 8,4 Eizellen) und ähnlich viel Embryonen durchschnittlich transferiert (2 Embryonen). Die Mehrlingsrate (Zwillinge und Drillinge) verhält sich in öffentlichen und privaten Zentren gleich.

Schlussfolgerung: Zusammenfassend kann folgendes festgestellt werden: die privaten Zentren zeigen in einem Beobachtungszeitraumes von 7 Jahren eine höhere Schwangerschaftsrate in allen qualitativ wichtigen Bereichen. Es besteht eine höhere Konstanz der Qualität in den privaten Zentren (z.B. Qualitätsmanagement – schnellere Reaktion auf Neuentwicklungen möglich, einheitlichere medizinische Philosophie). Es werden durchschnittlich gleich viele Eizellen gewonnen und gleich viel Embryonen transferiert. Die Mehrlingsrate ist tendenziell gleich, wobei bei den privaten Zentren eine Tendenz zum Transfer mehr als 3 Embryonen besteht. Einschränkend muss erwähnt werden, das die Auswertung auf der Grundlage der jährlichen Jahresberichte entstand und dadurch nur eingeschränkte Aussagen möglich sind.