Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - P26
DOI: 10.1055/s-0029-1225100

Follikelstimulierendes Hormon (FSH) und perimenopausale Knochendichte

L Baumgärtner 1, D Müller 2, K Goppel 1, M Kiechle 1, V Seifert-Klauss 1
  • 1Frauenklinik und Poliklinik der TU München
  • 2Institut für Röntgendiagnostik der TU München; Klinikum rechts der Isar, München

Einleitung: Während Östrogen als knochenprotektiver Faktor akzeptiert ist, ist der Einfluss anderer Hormone wie Progesteron oder der Gonadotropine weniger genau untersucht. Im Tiermodell zeigte sich ein negativer Effekt des Follikelstimulierenden Hormons (FSH) auf den Knochen(1). Erhöhte FSH Spiegel waren bei prä-/perimenopausalen Frauen besser prädiktiv für einen Knochendichteverlust als die Höhe des Östrogenwertes (2) und unter Hormonersatztherapie gingen fallende Gonadotropinwerte mit einer Zunahme der Knochendichte einher(3). Die Fragestellung dieser Untersuchung lautete daher: Korrelieren die FSH-Werte bei perimenopausalen Frauen mit der BMD im QCT? Methodik: Die vorgestellte Auswertung erfolgte zum einen an einer prospektiven longitudinalen Studie, die über 9 Jahre Knochenstoffwechsel und Knochendichte bei 50 initial prä-, peri- und postmenopausalen Frauen untersuchte. Die Knochendichte der LWS wurde mittels QCT, im Serum wurden FSH, Prolaktin, Estradiol, LH, Testosteron, DHEAS, Vit D3, BAP und CTX gemessen, sowie FSH- und NTX-Werte im Urin bestimmt. Ergebnisse: Beim 9-Jahres-Follow-up fand sich eine signifikante negative Korrelation zwischen der Höhe von FSH und der BMD im QCT. (r=-0,292; p<0,05). Schlussfolgerung: Bei höheren FSH-Werten finden sich in der vorliegenden Untersuchung niedrigere Knochendichtewerte. Dies wird im Tiermodell durch Aktivierung des Tumornekrosefaktor α erklärt. 4FSH spielt damit bei der komplexen Regulation von Knochenabbau und Knochenverlust eine Rolle. Diese und zyklische Hormonveränderungen sollten daher in Ihrer Wirkung auf den Knochen weiter untersucht werden