Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - P19
DOI: 10.1055/s-0029-1225094

3D Power-Doppler Durchblutung von Plazenta und Myometriums und dessen Korrelation zur Uterinadurchblutung im ersten und zweiten Trimenon zur Beurteilung der Trophoblasteninvasion

E Hafner 1, I Stümpflen 1, M Metzenbauer 1, T Waldhör 1, K Philipp 1
  • 1Donauspital am SMZ-Ost, Gynäkologische-Geburtshilfliche Abteilung, Langobardenstr. 122, Wien

Fragestellung: Kann die Durchblutung der Plazenta und des Myometriums, gemessen mit 3D Power Doppler, einen Hinweis auf die Aktivität der Trophoblasteninvasion geben? Methodik: Der Vaskularizations-Index (VI) and Fluss-Index (FI) wurde mit 3D Power Doppler sowohl in der Plazenta als auch im benachbarten Myometrium bei allen Schwangeren mit Einlingen während 3 Monaten gemessen. Zusätzlich wurden die Scheitelsteißlänge, das Plazentavolumen, der Plazentaquotient, PAPP-A und der Mittelwert von PI und „notching“ in den Uterinarterien sowohl in der 12. als auch der 22. SSW ermittelt.

Ergebnisse: Insgesamt konnten die Daten von 383 Frauen ausgewertet werden. Sowohl der FI als auch der VI waren in den Plazenten deutlich niedriger als in den angrenzenden Myometrien. Es besteht eine niedrige Korrelation zwischen dem myometranen Vaskularisationsindex (MVI) und dem Plazentavolumen, dem PAPP-A und der Parität (Korrelationskoefficient: 0,16, 0,19, 0,22) und eine deutliche negative Korrelation zum „mean-notch“ im ersten Trimenon (-0,316). Die stärkste Korrelation bestand zwischen dem MVI und dem „mean-notch“ im 2. Trimenon (-0,322). Schlussfolgerung: Die Korrelation zwischen dem MVI im ersten Trimenon und dem „mean-notch“ im zweiten Trimenon lässt erkennen, dass der MVI schon in der 12. SSW Informationen gewährt, die normalerweise erst im 2. Trimenon mit der Impedanz der Uterinarterien und dem „notching“ gewonnen werden. Da erhöhte uterine Impedanz und das Bestehen eines „notchings“ im 2. Trimenon mit einer ungenügenden Trophoblasteninvasion in Verbindung gebracht werden, liegt es nahe, dass der MVI ebenfalls benutzt werden kann, um die Aktivität der Trophoblasteninvasion zu beurteilen. Das könnte ermöglichen, schon früh zwischen niedrigem und hohem Schwangerschaftsrisiko zu differenzieren.