Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - P05
DOI: 10.1055/s-0029-1225080

Eine vaginale Geburt bei Zustand nach Sectio ist von der Ursache des Kaiserschnittes abhängig

Z Chaudary 1, M Metzenbauer 1, E Hafner 1, K Philipp 1
  • 1Donauspital Wien, Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie, Wien

Fragestellung: In welchem Maße hängt die Erfolgsrate von vaginalen Entbindungsversuchen, beim Zustand nach Sectio von der Indikation zum vorangegangenen Kaiserschnitt, ab? Methodik:Über einen Zeitraum von 3 Jahren wurde untersucht, zu wie viel Prozent eine normal Geburt beim Status post Sectio möglich ist und ob der Grund für eine Sectio einen Einfluss auf den Erfolg einer spontant Geburt haben kann. Bei den Vor-Sectiones wurden zwischen primärer und sekundärer Sectio und bei letzterer zwischen einer geburtsmechanischen sowie sonstigen Indikationen unterschieden. Ausgeschlossen wurden Geburten vor der 25. SSW sowie Mehrlingsschwangerschaften. Ergebnisse: Insgesamt konnten 349 Schwangerschaften in die Studie eingeschlossen werden –155 (44,4%) hatten in der letzten Schwangerschaft eine primäre Sectio. Bei 179 Frauen (51,3%) wurde ein sekundärer Kaiserschnitt vorgenommen, von denen wiederum 89 eine geburtsmechanische und 90 eine drohende Asphyxie als Ursache hatten. Bei der aktuellen Schwangerschaft entschieden sich von den ursprünglich primär sectionierten Patientinnen 46,5% für eine primäre Re-Sectio, bei den Schwangeren mit Zustand nach sekundärer Sectio lag dieser Wert bei 27,4%. Bei Patientinnen mit einer geburtsmechanisch bedingten sekundären Vor-Sectio verlief der vaginale Geburtsversuch in 58,1% erfolgreich, bei anderen Ursachen konnten 72,1% vaginal entbinden (p=0,036, Fisher Exact Test). Schlussfolgerung: Bei einer geburtsmechanischen Indikation für eine sekundäre Sectio liegt die Erfolgsrate bei einem vaginalen Geburtsversuch niedriger als bei anderen Ursachen. Trotzdem kann mehr als die Hälfte dieser Frauen auf natürlichem Wege entbinden.