Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2009; 6 - A110
DOI: 10.1055/s-0029-1225034

Cystosarkoma phylloides der Mamma – Eine retrospektive Analyse der Fälle an der Universitätsfrauenklinik Ulm

L Schwentner 1, G Bartusek 1, K Koretz 2, C Kurzeder 1, R Kreienberg 1
  • 1Universitätsklinikum Ulm, Gynäkologie und Geburtshilfe, Ulm, Deutschland
  • 2Universitätsklinikum Ulm, Pathologie, Ulm, Deutschland

Das CSP ist ein seltene Tumorentität der Brust (0,3–1%) nach WHO in benigne/maligne/borderline unterteilt wird.

Material/Methoden: Eingeschlossen in die Studie sind alle Pat mit einem histologisch verifizierten malignen oder borderline CSP, die von 1995 bis 2009 diagnostiziert und therapiert wurden. Alle Therapieentscheidungen wurden im Rahmen eines interdisziplinären Tumorboards getroffen, isges konnten 8 Pat in die Studie eingeschlossen werden.

Ergebnisse: Das mittlere Alter bei ED betrug 62,8 Jahre (57–81), alle Pat waren postmenopausal.Weder bilaterale noch multifokale Tumoren wurden beobachtet, der mediane Nachbeobachtungszeitraum war 4 Jahre 1 Monat. 6 Tumore wurden als maligne (2xG2, 4xG3) und 2 Tumore als borderline klassifiziert. Alle Pat. erhielten eine primär chirurgische Therapie, in Abhängigkeit von Dignität/Brust-Tumor Verhältnis/Risikostratifizierung wurde die BET bzw Ablatio durchgeführt.

5 Pat erhielten die Ablatio mammae wovon 3 zusätzlich mit axill LNE therapiert wurden. 3 Pat erhielten eine brusterhaltende Therapie, darin enthalten beide Pat mit borderline Entität:

1, ohne axill LNE

2, eine Sentinel node Biopsie

3, Level 1+2 LNE

Sämtliche excidierte Lymphknoten waren tumorfrei (6:0/20:0/28:0/27:0/1:0). 3 Pat, die im Vorfeld ein malignes CSP zeigten, verstarben krankheitsbedingt im Median nach 1J und 9Mo nach ED. Alle 3 Pat zeigten Lungenmetastasen, eine zusätzlich Lebermetastasen.

Die Progression der Erkrankung steht in Zusammenhang mit ihrer Dignität. Wichtigste Therapiesäule bleibt die chirurgische Radikaltherapie, va in Hinblick auf die Chemo- und Strahleninsentivität. G3 scheint mit einem hohen Fernmetastasierungsrisiko vergesellschaftet zu sein. Da im gesamten Kollektiv kein axillärer Nodalbefall verifiziert werden konnte, muss aufgrund der hohen Morbidität die axill LNE in Frage gestellt werden. Möglicherweise kann die Sentinel node Biopsie wegweisend für die Entscheidung sein.