Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2009; 6 - A103
DOI: 10.1055/s-0029-1225027

Nachweis tumorzellspezifischer mRNA im peripheren Blut von Mammakarzinompatientinnen – Evaluation verschiedener Marker zur RT-PCR

N Schmitt-Nilson 1, S Hofmann 1, B Rack 1, C Schindlbeck 1, U Jeschke 1, A Brüning 1, J Jückstock 1, C Jenderek 1, U Andergassen 1, M Günthner-Biller 1, H Sommer 1, W Janni 2, K Friese 1
  • 1Klinikum der Universität München Innenstadt, Frauenklinik, München, Deutschland
  • 2Universitätsklinkum Düsseldorf, Frauenklinik, Düsseldorf, Deutschland

Zielsetzung: Der Nachweis zirkulierender Tumorzellen im Blut von Mammakarzinompatientinnen könnte prognostische Bedeutung besitzen und zum Verlaufsmonitoring der Erkrankung dienen. Die Anwendung molekularbiologischer Methoden erhöht die Sensitivität im Vergleich zur Immunzytochemie und ermöglicht eine weitere Genotypisierung. Gegenstand unserer derzeitigen Arbeit ist deshalb die Evaluation verschiedener Marker zur RT-PCR auf tumorzellspezifische mRNA im Blut.

Materialien und Methoden: Jeweils 20ml EDTA-Blut gesunder Kontrollpersonen, von Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom, sowie von Patientinnen mit primärem Mammakarzinom werden untersucht. Nach Anreicherung der mononukleären Zellen mittels Histopaque (Sigma, USA) wird die RNA durch Trizol LS (Invitrogen, USA) extrahiert. Die reverse Transkription wird mittels SuperScript III First-Strand synthesis Kit (Invitrogen, USA) durchgeführt; die gewonnene cDNA wird in der PCR eingesetzt. Die RT-PCR erfolgt am TaqMan 7.500 FAST (Applied Biosystems, USA), die Detektion durch Fluoreszenz-Messungen am Ende bzw. während eines Zyklus. Die Fluoreszenz nimmt proportional mit der Menge der PCR-Produkte zu, was eine Quantifizierung möglich macht.

Ergebnisse: Unsere bisherigen Untersuchungen zeigen, dass es nicht möglich ist, zirkulierende Tumorzellen anhand nur einer Genexpression spezifisch zu detektieren. Die Kombination aus mehreren Markern (CK8, 18, 19, Mammoglobin, Breast cancer specific proteine, HER2), welche auf Proteinbasis schon verwendet werden, führt zu einer höheren und spezifischeren Detektionsrate bei metastasierten Patientinnen.

Zusammenfassung: Durch den Einsatz von Primern, die tumorzellspezifische mRNAs binden, dient die RT-PCR dem Nachweis zirkulierender Tumorzellen. Unsere weiteren Untersuchungen werden zeigen, welche Markerkombination am geeignetsten zum Nachweis tumorzellspezifischer mRNA im Blut von Mammakarzinompatientinnen ist. Zukünftig könnte der Einsatz entsprechender Methoden eine genauere Prognoseabschätzung, Planung zielgerichteter Therapien und Verlaufsmonitoring der Patienten ermöglichen.