Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2009; 6 - A102
DOI: 10.1055/s-0029-1225026

Validierung der prognostischen Bedeutung des epithelialen zellulären Adhäsionsmoleküls (Ep-CAM) beim nodal-negativen Mammakarzinom

M Schmidt 1, D Böhm 1, A Lebrecht 1, H Kölbl 1, M Gehrmann 2, J Hengstler 3
  • 1Johannes Gutenberg Universität, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Mainz, Deutschland
  • 2Siemens Medical Solutions, Köln, Deutschland
  • 3IfADo-Leibniz Research Centre for Working Environment and Human Factors, Dortmund, Deutschland

Zielsetzung: das epitheliale zelluläre Adhäsionsmolekül (Ep-CAM) hat prognostische Bedeutung beim Mammakarzinom und ist ein potentielles Ziel für eine antikörperbasierte Therapie. Wir haben die prognostische Bedeutung von Ep-CAM an 788 nodal-negativen Mammakarzinompatientinnen validiert.

Methoden: Ep-CAM RNA Expression wurde mittels Microarray-basierten Genexpressionsanalysen an 200 nodal-negativen Mammakarzinompatientinnen, die keine adjuvante systemische Therapie erhalten hatten, untersucht. Die prognostische Bedeutung der Ep-CAM RNA Expression für das erkrankungsfreie Überleben (DFS), metastasenfreie Überleben (MFS) und brustkrebsspezifische Gesamtüberleben (OS) wurde univariate und multivariat untersucht. Zusätzlich wurde die RNA Expression mit der Immunhistochemie (IHC) für Ep-CAM in 194 Patientinnen verglichen. Die prognostische Bedeutung der Ep-CAM Genexpression wurde in weiteren 588 nodal-negativen Mammakarzinompatientinnen validiert. Bei allen 788 nodal-negativen Mammakarzinomen wurde außerdem die Expression von proliferationsassoziierten Genen bestimmt und ein Proliferationsmetagen als Maß für die Proliferation berechnet.

Ergebnisse: die Genexpression von Ep-CAM zeigte eine signifikante Korrelation mit der IHC (P<0.001) und hatte in der univariaten Analyse einen signifikanten Zusammenhang mit DFS (P=0.001), MFS (P=0.001) und OS (P=0.009). Der prognostische Einfluss der Ep-CAM Genexpression für das DFS (P=0.013) und MFS (P=0.029) war in der multivariaten Analyse unabhängig von Alter, Tumorgröße, histologischem Differenzierungsgrad, Östrogenrezeptor, Progesteronrezeptor und HER-2. Dieser signifikante Zusammenhang mit dem MFI wurde in dem Validierungskollektiv bestätigt (P=0.002). Die Ep-CAM Genexpression korrelierte mit dem Proliferationsmetagen. In der multivariaten Analyse war der prognostische Einfluss von Ep-CAM unabhängig von der Proliferation (P=0.006).

Zusammenfassung: die Ep-CAM Genexpression hat eine unabhängige prognostische Bedeutung bei Patientinnen mit einem nodal-negativen Mammakarzinom.