Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2009; 6 - A53
DOI: 10.1055/s-0029-1224977

Auswirkung von G-CSF auf zirkulierende Tumorzellen (CTC) und CA27.29 bei Patientinnen mit Mammakarzinom

P Hepp 1, B Rack 2, C Schindlbeck 2, S Siehl 3, HU Ulmer 4, H Forstbauer 5, HJ Hindenburg 6, M Rezai 7, A Schneeweiss 8, A Schneider 9, MW Beckmann 10, W Lichtenegger 9, H Sommer 2, W Janni 1
  • 1Universität Düsseldorf, Frauenklinik, Düsseldorf, Deutschland
  • 2Universität München, Frauenklinik, München, Deutschland
  • 3Gemeinschaftspraxis Siehl & Söling, Kassel, Deutschland
  • 4Städt. Klinikum Karlsruhe, Gynäkologie, Karlsruhe, Deutschland
  • 5Gemeinschaftspraxis Dr. Forstbauer & Dr. Ziske, Troisdorf, Deutschland
  • 6Praxis Dr. Hindenburg, Berlin, Deutschland
  • 7Luisenkrankenhaus GmbH & Co. KG, Gynäkologie, Düsseldorf, Deutschland
  • 8Universität Heidelberg, Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
  • 9Charité, Frauenklinik, Berlin, Deutschland
  • 10Universität Erlangen, Frauenklinik, Erlangen, Deutschland

Hintergrund: Es gibt Hinweise, dass G-CSF-Gabe bei Mammakarzinompatientinnen mit ansteigenden zirkulierenden Tumorzellen (CTC) und Tumormarkern wie CA27.29 verbunden sein könnte.

Methoden: SUCCESS war eine PhaseIII-Studie, die FEC-Docetaxel vs. FEC-Docetaxel/Gemcitabine und zwei- vs. fünfjährige Behandlung mit Zoledronat bei 3.754 Patientinnen mit primärem Mammakarzinom verglich. CTC und CA27.29 wurden vor und nach Chemotherapie (CT) bestimmt. Dabei wurden CTC mit CellSearch® (Veridex, Warren, USA) bestimmt: Nach immunmagnetischer Anreicherung mit einem anti-Epcam-AK wurden die Zellen mit Anti-Zytokeratin- (8,18,19) und Anti CD45-AK markiert. CA27.29 wurde mit ST-AIA-PACK-CA27.29 Reagenz, das gegen MUC-1 für AIA-600II (TosohBioscience, Tessenderlo, Belgien) gerichtet ist, gemessen. Grenzwert für CA27.29 war 32U/ml und >1 Zelle für CTC.

Ergebnisse: 1510 Brustkrebspatientinnen wurden hinsichtlich CTC untersucht. 745 (49%) dieser Patientinnen erhielten eine oder mehrere Gaben G-CSF. 117 (8%) Patientinnen zeigten einen Anstieg der CTC nach CT. In dieser Gruppe erhielten 52 (3%aller Pat.) G-CSF und 65 (4% aller Pat.) nicht. 1.393 Patientinnen wiesen eine stabile bzw. rückläufige Anzahl von CTC auf. 693 (46% aller Pat.) aus diesem Kollektiv bekamen G-CSF, 700 (47% aller Pat.) nicht. Es konnte kein signifikanter Unterschied gezeigt werden (p=0,29).

Der Tumormarker CA27.29 wurde bei 2.556 Patientinnen vor und nach CT bestimmt. 1.252 (49%) dieser Patientinnen erhielten mindestens einen Zyklus G-CSF. 338 (13%) wiesen nach CT erhöhte CA27.29 Werte auf. 209 (8%) Patientinnen erhielten G-CSF und 129 (5%) aus dieser Gruppe erhielten kein G-CSF. 1043 (41%) Patientinnen mit einem stabilen oder rückläufigem CA27.29 Tumormarkerwert wurde G-CSF verabreicht und 1.775 (46%) nicht. Dieser Unterschied war hoch signifikant (p<0.001).

Zusammenfassung: Es konnte kein Zusammenhang zwischen CTC-Zunahme und G-CSF-Applikation gezeigt werden. Jedoch konnte eine signifikante Korrelation zwischen G-CSF-Gabe und CA27.29 gezeigt werden. Dies könnte eine Erklärung für erhöhte Tumormarker nach CT sein.