Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2009; 6 - A40
DOI: 10.1055/s-0029-1224964

Qualitative Analyse des Immunstatus in bezug auf die Tumorzelldissemination im Knochenmark und Blut bei Patientinnen mit primärem Mammakarzinom

I Gruber 1, N Landenberger 1, S Dürr-Störzer 1, M Hahn 1, D Wallwiener 1, EF Solomayer 1, T Fehm 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik, Tübingen, Deutschland

Eine tumorspezifische Immunantwort fordert die klonale Expansion und Differenzierung naiver T-Zellen zu antigenspezifischen T-Effektorzellen. Für dieses optimale T-Zellpriming ist das costimulierende Signal (B7-CD28 Interaktion) als auch eine effektive intrazelluläre Signaltransduktion durch die Phosphorylierug von TCR zeta-Ketten von entscheidender Bedeutung. Ohne Costimulation führt die Antigenerkennung zur T-Zell-Toleranz und naive T-Zellen verfallen in den Zustand der Anergie (erhöhte Expression von CD95). In diesem Zusammenhang interessierte uns die Fragestellung, inwiefern der Immunstatus bei Patientinnen mit primärem Mammakarzinom von der Tumorzelldissemination im Blut als auch im Knochenmark beeinflusst wird.

Bei 166 Patientinnen mit primären Mammakarzinom wurde eine qualitativ vergleichende Expressionsanalyse der Oberflächenmoleküle durchgeführt, welche für eine effektiven T-Zellaktivierung notwendig sind, und nachfolgend mit der Tumorzelldissemination im Blut (CTC) als auch im Knochenmark (TCD) korreliert. Die Patientengruppen mit Tumorzelldissemination waren wie folgt verteil: 1) CTC pos. Patientinnen: n=13; 2) TCD pos. Patientinnen: n=8; 3) TCD pos/CTC pos Patientinnen: n=3.

Ziel ist es, das Konzept der gestörten Immunosurveillance bei Tumorzellpersistenz zu erklären, denn bisher ist unklar, warum Tumorzellen über Jahre im Knochenmark als auch im peripheren Blut persistieren können ohne von der lokale Immunabwehr erkannt und ausgeschaltet zu werden.