Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2009; 6 - A28
DOI: 10.1055/s-0029-1224952

Die Evaluate PreFace-Studie (TraFo-001): Pharmakogenetische und pharmakoökonomische Untersuchung der Therapie der postmenopausalen, hormonrezeptorpositiven Mammakarzinompatientinnen, die mit Letrozol behandelt werden

PA Fasching 1, W Janni 2, N Maass 3, A Rody 4, MP Lux 1, CR Löhberg 1, MW Beckmann 1, T Fehm 5
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Frauenklinik, Erlangen, Deutschland
  • 2Universitätsklinik Düsseldorf, Frauenklinik, Düsseldorf, Deutschland
  • 3Universitätsklinikum Aachen, Frauenklinik, Aachen, Deutschland
  • 4Universitätsklinikum Frankfurt, Frauenklinik, Frankfurt, Deutschland
  • 5Universitäts-Frauenklinik, Tübingen, Deutschland

Einleitung: Für die individuelle Planung von Therapien bei Mammakarzinompatientinne ist es erforderlich, zuverlässige Prognose- und Prädiktivfaktoren zu kennen. Nahezu alle dieser Faktoren basieren auf histopathologischen Eigenschaften des Tumors. Jedoch können auch vererbbare, genetische Variationen einen großen Einfluss auf die Wirksamkeit und Nebenwirkungen von Arzneimitteln haben. Bei der Behandlung des hormonrezeptorpositiven Mammakarzinoms in der Postmenopause haben die Aromatasehemmer eine bessere Effektivität als eine alleinige Tamoxifentherapie gezeigt. Dabei gibt es Hinweise, dass genetische Varianten der Aromatase einen Einfluss auf die Effektivität der Aromatase haben. Außerdem ist bekannt, dass metabolisierende Enzyme der Aromatasehemmer einer pharmakogenetischen Variabilität unterliegt.

Zielsetzung: Die Hypothese dieser Studie ist, dass Patientinnen mit unterschiedlichen Genotypen eine unterschiedliche Effektivität und ein unterschiedliches Nebenwirkungsprofil einer Therapie mit dem Aromataseinhibitor Letrozol zeigen, Primärer Endpunkt der Studie ist das rückfallfreie Überleben in Abhängigkeit von Keimbahngenotypen von Genen, die am Östrogenmetabolismus beteiligt sind.

Material und Methoden: Die Evaluate PreFace-Studie ist eine einarmige multizentrische Phase IV Studie, in die 3.500 Patientinnen eingeschlossen werden sollen. Alle Patientinnen, erhalten Letrozol über 5 Jahre zur adjuvanten Behandlung des steroidhormonrezeptorpostiven Mammakarzinoms entsprechend der Zulassung dieses Medikaments. Im Rahmen der Studie werden Biomaterialien (in Paraffin eingebettetes Tumorgewebe, Keimbahn-DNA und Serum) gewonnen, um prädiktive Marker auf der Ebene der genomischen DNA, der Expression (RNA-Ebene) und der Proteinebene zu untersuchen.,

Schlussfolgerungen: Um die individualisierte Therapie mit einer antihormonellen Therapie zu verbessern, sollten Patientinnen in die PreFace Studie eingeschleust werden. Dies ermöglicht die Untersuchung vielseitiger Biomarker, um Ursachen einer Effektivitätsvariabilität und eines Auftretens von Nebenwirkungen besser zu erforschen.