Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2009; 6 - A4
DOI: 10.1055/s-0029-1224929

Neue Diagnosekriterien in der sonographischen Elastografie von Mammaläsionen

B Adamietz 1, R Schulz-Wendtland 1, E Wenkel 1, S Schwab 1
  • 1Insitut für Diagnostische Radiologie, Gynäkologie, Erlangen, Deutschland

Zielsetzung: Die Elastografie findet zunehmend Verbreitung in der sonographischen Mammadiagnostik. Wir sammelten bei Brustherden unklarer Dignität Erfahrungen mit einem neuen Ultraschallsystem. Ziel unserer Untersuchung war es, neue Diagnosekriterien zu definieren, die eine nähere Dignitätsbeurteilung erlauben.

Material und Methode: Bei 217 Patienten wurden 273 Läsionen untersucht, von denen 145 gutartig und 128 bösartig waren. Jede solide Läsion wurde histologisch abgeklärt. Die Untersuchung wurde mithilfe einer neuen Software (eSie Touch Elasticty Imaging, Acuson Antares, Siemens, Erlangen) durchgeführt. Jede Läsion wurde vor der Stanzbiopsie im B-Bild Modus und in der Elastografie in Hinblick auf den Skalendindex (switch-off-sign, SOS), die Tumorventralisierung und dorsale Tumorrandbegrenzung untersucht.

Ergebnisse: Das SOS war bei 90/135 gutartigen Läsionen positiv (Sensitivität 0,67, Spezifität 0,91) und bei 110/122 malignen Läsionen negativ. Die Tumorventralisierung lag bei 22 Karzinomen vor (17%). Der dorsale Tumorrand war bei 84 malignen Läsionen ausschließlich in der Elastografie nachweisbar (Sensitivität 0,66, Spezifität 0,83), bei gutartigen Fällen in 24 Fällen (17%).

Schlussfolgerung: Mithilfe der SOS, der Tumorventralisierung und der Beurteilung des dorsalen Tumorrandes konnten neue sonographische Kriterien definiert werden, die eine nähere Dignitätsbeurteilung von Mammaläsionen erleichtern.