Psychiatrie und Psychotherapie up2date 2010; 4(3): 161-176
DOI: 10.1055/s-0029-1223484
Neurotische, somatoforme und Belastungsstörungen

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zwangsspektrumerkrankungen

Matthias  Anlauf, Andreas  Kordon
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Publication Date:
04 May 2010 (online)

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Kernaussagen

Die Zwangsstörung ist eine heterogene Störung, die sich in verschiedene Subtypen unterteilen lässt, die sich aufgrund klinischer Symptomatik, Behandlungsoptionen und Ätiologie unterscheiden.

Zu den Zwangsspektrumerkrankungen werden verschiedene Störungen gezählt, die durch repetitive Gedanken und Handlungen gekennzeichnet sind. Sie umfassen neurologische Störungen, Impulskontrollstörungen und Störungen, die die ständige Sorge um den eigenen Körper oder das eigene Aussehen beinhalten.

In klinischer Symptomatik, Pathogenese, Familiarität, Genetik, Komorbidität, Epidemiologie, Krankheitsverlauf und Therapiewirksamkeit gibt es eine Reihe von Gemeinsamkeiten, aber auch wichtige Unterschiede zwischen den Störungen, die eine eindeutige Zuordnung der einzelnen Störungen zum Zwangsspektrum erschweren. Die Diskussion über die Etablierung eines solchen Spektrums spiegelt auch die unterschiedlichen Auffassungen zur kategorialen versus dimensionalen Einteilung von Erkrankungen wider. Grundlage des Zwangsspektrums sollten pathogenetische und neurobiologische Gemeinsamkeiten der dort vertretenen Störungen sein.

Literatur

Dr. med. Matthias Anlauf

Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Campus Lübeck

Ratzeburger Allee 160

23538 Lübeck

Phone: +49-(0)451-500-2455

Email: matthias.anlauf@psychiatrie.uk-sh.de