Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - PO_N_11_13
DOI: 10.1055/s-0029-1223137

Steigerung der Reproduzierbarkeit der NIRS Messungen des zerebralen „tissue oxygenation index“–ein neuer Ansatz

G Pichler 1, N Tax 2, K Großauer 2, M Pocivalnik 2, W Müller 2, B Urlesberger 2
  • 1Klinische Abteilung für Neonatologie, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • 2Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Abteilung für Neonatologie, Graz, Österreich

Hintergrund; Ziel der vorliegenden Studie war es, die Reproduzierbarkeit des mit Nah-Infrarotspektroskopie (NIRS) gemessenen zerebralen „tissue-oxygenation-index“ (TOI) mithilfe eines Qualitätskriteriums zu erhöhen.

Methode: In einer prospektiven Studie wurden Wiederholungsmessungen bei 40 Neugeborenen durchgeführt, und ein Qualitätskriterium im Rahmen von Kippmanövern eingeführt. Bei jedem Neugeborenen wurden die NIRS Optoden links fronto-parietal fünfmal reappliziert. Nach jeder Reapplikation wurden fünf Kippmanöver über 15 Sekunden von Kopfhochlagerung (30º) in die horizontale Position durchgeführt. Messungen mit einem linearen Anstieg des gesamten Hämoglobins (r2>0,95) während der Kippmanöver wurden weiter analysiert. Die gemischt-venöse Sättigung (SvO2) wurde aus den Veränderungen des oxygenierten und gesamten Hämoglobins während der Kippmanöver berechnet. Der TOI wurde kontinuierlich gemessen. Ein Qualitätskriterium (TOI>SvO2) wurde eingeführt. Die Standardabweichungen/Neugeborenes des TOI vor und nach Einführung des Qualtätskriteriums wurden zur Analyse der Reproduzierbarkeit verglichen.

Ergebnisse: Die 40 Neugeborenen hatten ein Gestationsalter von 35±3 Wochen, ein Geburtsgewicht von 2275±714g und ein Alter von 5±5 Tage. Bei 344 Messungen von 37 Neugeborenen zeigte sich ein linearer Anstieg während der Kippmanöver davon erfüllten 173 Messungen von 32 Neugeborenen das Qualitätskriterium. Nach Einführung des Qualtätskriteriums sank die mittlere Standardabweichung/Neugeborenes des TOI signifikant von 5,5% auf 4,5%.

Schlussfolgerung: In der vorliegenden Studie konnte die Reproduzierbarkeit des mit NIRS gemessenen zerebralen TOI mithilfe eines Qualitätskriteriums erhöht werden.