Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - PO_N_11_02
DOI: 10.1055/s-0029-1223126

Frühe klinische Erfahrungen mit der partiellen amniotischen Kohlendioxid-Insufflation (PACI) während fetoskopischer Fetalchirurgie

T Kohl 1, K Tchatcheva 1, R Stressig 1, J Weinbach 1, P Kozlowski 1, U Gembruch 1
  • 1Deutsches Zentrum für Fetalchirurgie & minimal-invasive Therapie, Bonn

Hintergrund: Die partielle amniotische Kohlendioxid-Insufflation (PACI) kann die Sichtbedingungen bei der Durchführung technisch schwieriger fetoskopischer Eingriffe verbessern.

Patienten &Methoden: Die PACI kam an unserem Zentrum in der Zeit von September 2002 bis Januar 2009 bei insgesamt 37 fetoskopischen Eingriffen an humanen Feten zum Einsatz. Die Indikationsstellung erfolgte wegen stark eingeschränkter Sichtbedingungen bei fetoskopischen Eingriffen bei FFTS, Zwerchfellhernien, Aortenklappenstenose, Amnionbandkonstriktion, Spina bifida, Hydrothorax und Larynxatresie. Wir analysierten den Einfluss der PACI auf die intraamniotischen Sichtbedingungen sowie die maternale und fetale Sicherheit. Neben der Insufflationsdauer werteten wir die zur erfolgreichen Durchführung der Eingriffe erforderlichen Gasdrücke aus.

Ergebnisse: Die intraamniotischen Sichtbedingungen während der PACI übertrafen die sonst üblichen Sichtbedingungen im Fruchtwasser bei Weitem. Alle Schwangeren und Ungeborenen tolerierten die Methode problemlos. Akute oder chronische maternale oder fetale Komplikationen, welche auf die PACI zurückgeführt werden könnten, wurden nicht beobachtet. Die Insufflationsdauer betrug zwischen 5 und 480 Minuten (Mittelwert 124, Median 60 Minuten). Die maximalen Insufflationsdrücke betrugen zwischen 9 und 30mm Hg (Mittelwert 17, Median 16mm Hg).

Schlussfolgerungen: Die PACI bietet eine wesentliche Sichtverbesserung im Rahmen fetoskopischer Eingriffe. Obwohl die Technik in dieser kleinen Serie für Schwangere und Fetus sicher war, sind wegen ihrer insgesamt noch sehr seltenen Anwendung weitere Untersuchungen zu potentiellen Risiken und Grenzen erforderlich.