Dünndarmduplikaturen – 3 Fallberichte

Dünndarmduplikaturen sind zusätzliche zystische (90%) oder tubuläre Darmstrukturen im mesenterialen Anteil des Darms. 2/3 der Fälle werden im ersten Lebensjahr diagnostiziert. Die Inzidenz liegt bei 1: 4500. Differentialdiagnostisch müssen Mesenterialzysten, Choledochuszysten und Meckel-Divertikel abgegrenzt werden.

Fallberichte: Wir berichten über 3 Neugeborenen mit zystischen Dünndarmduplikaturen:

Patientin 1 fiel am 5. Lebenstag mit Trinkschwäche, zunehmendem Erbrechen und Cholestase auf. Sonographisch fand sich eine große zystische Raumforderung unmittelbar an das Doudenum grenzend.

Patient 2 wurde am 10. Lebenstag mit unzureichender Gewichtszunahme und Erbrechen aufgenommen. Sonographisch und in der Magen-Darm-Passage kam eine zystische Raumforderung, die das Duodenum fast vollständig obstruierte, zur Darstellung.

Bei Patient 3 war bereits intrauterin eine intraabdominelle Zyste gesehen worden. Sie wies im hochauflösenden Ultraschall den typischen 5-Schichtenaufbau von Darmwand auf. Trotz einer Größe von 6×6×5cm war das Kind klinisch unauffällig, da es sich um eine tiefe Duplikatur 2 cm proximal der Ileozökalklappe handelte.

Bei allen drei Patienten wurde nach Laparotomie die Zyste ausgeschält, nach innen gefenstert bzw. vollständig reseziert. In der histologischen Untersuchung bestätigte sich jeweils der Verdacht einer Duplikatur.

Zusammenfassung: Dünndarmduplikaturen sollten bei zystischen Raumforderungen in der Neonatalperiode differentialdiagnostisch in Erwägung gezogen werden. Bei der Diagnostik ist der hochauflösende Ultraschall der MRT-Untersuchung überlegen.

Literatur: Jancelewicz T et al.. J Pediatr Surg 2007 Yamauchi Y et al.. Surg Today 2005 Iyer CP, Mahour GH. J Pediatr Surg 1995 Steiner Z, Mogilner J. J Pediatr Surg 1999 Menon P, Rao KLN, Vaiphei K. J Pediatr Surg 2004 Kangarloo et al. Radiology. 1979

Dünndarmduplikatur - Kinderchirurgie - hochauflösender Ultraschall