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DOI: 10.1055/s-0029-1223013
Stressverarbeitung und Frühgeburt
Hintergrund: Die Stressverarbeitung ist ein wesentlicher Faktor zur Bewältigung positiver und negativer Lebenssituationen. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob Mütter Frühgeborener abhängig vom Gestationsalter unterschiedliche positive und negative Strategien zur Stressbewältigung haben. Methode: Innerhalb der ersten drei Tage nach Entbindung wurden Mütter von Frühgeborenen (>28+0 SSW <33+0) mittels Stressverarbeitungsfragebogen (SVF120, Janke, Erdmann, Kallus und Boucsein, 1997) befragt. Erhoben wurden positive, sowie negative Strategien zur Bewältigung von Stress, das Bedürfnis nach sozialer Unterstützung und das Vermeiden von Stress. Ergebnisse: Bisher nahmen 16 Mütter (32±6 Jahre) von Frühgeborenen(GA: 30,7±1,4SSW; GGW: 1637±250g) teil. Die Frühgeborenen waren stationär an der Frühgeborenenstation der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz. Die Stressbewältigung mittels Ablenkung, Kontrolle des Stressors, das Bedürfnis nach sozialer Unterstützung und das Vermeiden von Stress sind signifikant abhängig vom Gestationsalter: Je niedriger das Gestationsalter, desto größer ist das Bedürfnis nach Ablenkung (p=0,010) und nach Kontrolle des Stressors (p=0,040), nach sozialer Unterstützung (p=0,034) sowie nach Stressvermeidung (p=0,026). Die mütterliche Stressbewältigung mittels der positiven Strategie Abwertung/Abwehr und durch negative Strategien ist unabhängig vom Gestationsalter. Schlussfolgerung: In der vorliegenden Studie konnte gezeigt werden, dass die Stressverarbeitung von Mütter abhängig vom Gestationsalter des Frühgeborenen ist. Diese Unterschiede sind in der Betreuung von Mütter Frühgeborener zur Verbesserung der Mutter-Kind Interaktion in Betracht zu ziehen.
Frühgeburt - Stress