Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - PO_G_13_04
DOI: 10.1055/s-0029-1222996

Treffsicherheit der fetometrischen Gewichtsschätzung in der klinischen Routine

P Soergel 1, I Staboulidou 1, W Zempel 1, S Grüssner 1, C von Kaisenberg 1, P Hillemanns 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Hannover

Einführung: Die pränatale ultrasonographische Fetalgewichtsschätzung hat große Bedeutung für die Planung der Geburt. Verschiedene Algorithmen zur Schätzung sind weit verbreitet. Ziel dieser Untersuchung ist die Evaluation der pränatalen Fetalgewichtsschätzung in der täglichen Praxis durch den Abgleich mit dem postpartalen Gewicht (interne Qualitätssicherung).

Material und Methoden: Das in der Frauenklinik der Medizinischen Hochschule eingesetzte Geburtendokumentationsprogramm PIA-FetaDoc wurde verwandt, um Datensätze zwischen 1/1998 und 1/2009 zu finden, bei welchen in den der Geburt vorausgehenden 72 Stunden eine Fetometrie durchgeführt worden war. Hierbei war in den meisten Fällen eine Schätzung nach Hadlock I erfolgt. Es erfolgte ein manueller Abgleich mit den Geburtenbüchern zur Fehlerkontrolle.

Ergebnisse: Wir fanden 3201 verwertbare Datensätze, hierunter 1928 Einlinge, 350 Zwillinge und 23 Drillinge aus der 22. bis 43. Schwangerschaftswoche (Mittelwert 36 + 0 SSW). Das mittlere Geburtsgewicht lag bei 2651g (Spannweite 300–5240g), das mittlere Schätzgewicht bei 2630g (Spannweite 361–5285g). Die mittlere Gewichtsabweichung lag bei 8,6% (Bild einer Normalverteilung). Faktoren, die die Genauigkeit negativ beeinflussten, waren u.a. Oligohydramnion und Terminüberschreitung.

Zusammenfassung: Die Ergebnisse der fetometrischen Gewichtsschätzung lagen bei der Anwendung im Routinebetrieb in über 90% der Fälle innerhalb einer Spannweite von±16% um das tatsächliche Gewicht. Unter bestimmten Konstellationen kann die Abweichung allerdings erheblich größer sein.