Qualitätssicherungsdokumentation – lohnenswerte oder lästige Pflicht? – Inhouse-Schulungen in der Geburtshilfe und Neonatologie–von den Daten zur Qualitätsverbesserung

Hintergrund: Auf der Basis von Qualitätssicherungsmaßnahmen werden den Kliniken Vergleichsstatistiken übermittelt. Für die Geburtshilfe (Modul 16/1) wird zusätzlich der Strukturierte Dialog durchgeführt. Bislang wird diese Datenbasis zu wenig für Verbesserungen der Versorgung genutzt. Gründe dafür sind u.a. ein Informationsdefizit sowie mangelnde Kenntnisse in Statistik und Qualitätsmanagement.

Mit den Inhouse-Schulungen (IS) hat das Zentrum für Qualität und Management im Gesundheitswesen einen innovativen Ansatz zum Arbeiten mit Qualitätssicherungsdaten entwickelt. In Vor-Ort-Seminaren, mit externen Moderatoren werden multidisziplinäre Teams geschult, ihre Standardstatistiken, ergänzt durch Sonderauswertungen, zu analysieren, zu bewerten und daraus konkrete Maßnahmen ab zu leiten. Das Ziel der Schulungen ist, die Teilnehmer zu motivieren, ihre erhobenen Daten vermehrt als Grundlage für Entscheidungen zu nutzen.

Ergebnisse: Seit 2006 wurden in 30 Einrichtungen IS mit unmittelbar messbarem Qualitätsgewinn durchgeführt (z.B. Qualitätsindikator „Antenatale Kortikosteroidtherapie“ Median: 2004=19%, 2007=86%). In den IS wurde häufig ein Verbesserungsbedarf in der Ablauforganisation identifiziert, so dass mindestens zwei Maßnahmen pro IS formuliert wurden (z.B. Vermeidung der Unterkühlung von Neugeborenen). Die Umsetzung wurde in sechs Wiederholungs-IS nach mindestens einem Jahr diskutiert.

Schlussfolgerung: Mit den IS wird das Ziel erreicht, nicht nur Kompetenz zu fördern, sondern die Motivation zu steigern, selbständig Standardstatistiken zu analysieren und daraus Verbesserungsmaßnahmen abzuleiten. Weiterentwicklungen könnten der Benchmarking-Ansatz oder auch Elearning-Angebote sein.

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