Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - PO_G_11_04
DOI: 10.1055/s-0029-1222975

Therapie mit Fondaparinux bei intragraviditärer Thrombose – Kasuistik, Patientin der Gerinnungsambulanz der Charité / Institut f. Transfusionsmedizin

D Budach 1, H Kiesewetter 1
  • 1Charité - Universitätsmedizin Berlin, Institut für Transfusionsmedizin, Berlin

Wir berichten über eine Patientin (21 Jahre 68kg), die 2003 zum Thrombophiliescreening bei bekannter heterozygoter Faktor-V-Leiden-Mutation der Mutter (TVT) und Schwester (puerperale bds. Lungenembolie, verstorben) vorstellig wurde. Leere thromboembolische Eigenanamnese. Befunde: Heterozygote Faktor-V-Leiden Mutation, kein hämostaseologischer Inhibitorenmangel, kein Anhalt für APS. Empfehlung: allg. Verhaltensregeln zur Thrombose-Prophylaxe. Verlauf: Nach einer Abruptio und einem Frühabort erfolgte im Jahr 02/2007 eine erneute Vorstellung in der 8. SSW, bis dahin unauffällige Schwangerschaft. Aufgrund der hereditären Thrombophilie, des Frühaborts und pos. Familienanamnese wurde ein niedermolekulares Heparin (1×1 Fragmin P Forte s.c. tägl.) trotz anderer Empfehlung in den deutschen Leitlinien und den ACCP Guidelines gegeben. Im Juni 2007 erlitt die Pat. einen Harnwegsinfekt und es kam trotz Antikoagulation in der 27. SSW zu einer 4-Etagen Beinvenenthrombose. Trotz initial hochdosierter Therapie mit NMH (ca. 20.000 IE) lag die Patientin bei Bestimmung des Anti-Xa Spiegels nicht im therapeutischen Bereich. Daher erfolgte die Umstellung auf Arixtra 10mg s.c.1x tägl.. Darunter lagen die Fondaparinuxspiegel im ther. Bereich. Die Entbindung erfolgte komplikationslos in der 39. SSW unter Therapie mit UFH (400 IE/h bis 6h p. p.), Wiederbeginn mit Arixtra 7, 5mg, 1x tägl.

Bei einer erneuten Schwangerschaft im Jahre 2008 wurde Arixtra in therapeutischer Dosis bis zur Geburt verabreicht. Die zweite Schwangerschaft verlief komplikationslos mit einer regulären Entbindung.

Wahrscheinlich wurde durch die prophylaktische Gabe von Heparin die Thrombose lokal begrenzt und eine Lungenembolie verhindert.