Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - PO_G_11_03
DOI: 10.1055/s-0029-1222974

Prädiktive Wertigkeit der FMD-Messung zur Früherkennung der Präeklampsie

A Brückmann 1, C Seeliger 2, E Schleußner 1
  • 1Abteilung Geburtshilfe, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena
  • 2Abteilung Geburtshilfe, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena

Problemstellung: Die flussmediierte Dilatation [FMD] ist eine etablierte ultraschallbasierte non-invasive Methode zur Erfassung der Endothelfunktion. In vorangehenden Studien konnte unsere Arbeitsgruppe zeigen, dass damit die gestörte Endothelfunktion bei Präeklampsie bereits vor Manifestation der Erkrankung erfasst werden kann. Methode: Bei 80 asymptomatischen Schwangeren (28±5 Jahre) wurde im 1. [SSW±SD] (10,4±2,1), 2. (21,6±1,8) und im 3. (34,1±4,5) Trimenon [T] mittels hochauflösendem Ultraschall die FMD der A. brachialis gemessen. Die Daten wurden hinsichtlich ihres Prädiktiktion einer Präeklampsie ausgewertet. Ergebnisse: Vorhersage der Präeklampsie in Abhängigkeit der FMD im 1., 2. und 3. Trimenon Trimenon 1. 2. 3. Cut-off der FMD (%) <3,5 <6,5 <3,0 Sensitivität 6/8 (75,0%) 14/15 (93,3%) 16/19 (84,2%) Spezifität 14/15 (93,3%) 21/24 (87,5%) 37/38 (97,4%) positiver Vorhersagewert 6/7 (85,7%) 14/17 (82,4%) 16/17 (94,1%) negativer Vorhersagewert 14/16 (87,5%) 21/22 (95,5%) 37/40 (92,5%) Odds ratio für Präeklampsie 6,7 18,2 12,5 95% Konfidenzintervall 1,8–25,9 2,6–124,5 4,2–37,5 p-Wert <0,002 <0,0001 <0,0001 Zusammenfassung: Der Nachweis einer gestörten Endothelfunktion mittels der FMD-Messung besitzt während der gesamten Schwangerschaft eine sehr gute Vorhersagekraft für eine spätere Manifestation einer Präeklampsie.