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DOI: 10.1055/s-0029-1222969
Restriktive Kardiomyopathie mit postpartaler Dekompensation
Einleitung:
Das peripartale Auftreten einer restriktven Kardiomyopathie ist in Europa ein sehr seltenes Ereignis. Dieser Fall beschreibt eine Schwangere mit restriktiver Kardiomyopathie, bei der postpartal eine akute kardiale Dekompensation auftrat.
Fallbericht:
Eine 39-jährige VI-Gravida/IV-Para wurde in der 39. Schwangerschaftswoche zur primären Re-Sektio und Sterilisatio stationär aufgenommen. Nach komplikationsloser Schnittentbindung und zunächst unauffälligem Verlauf klagte die Patientin am 3. Tag postpartal über akute Dyspnoe und Tachykardie. Die peripher gemessene Sauerstoffsättigung betrug 83%. Die Patientin musste bei zunehmender respiratorischer Insuffizienz intubiert und auf die Intensivstation verlegt werden. In der bildgebenden Diagnostik zeigte das Röntgen-Thorax ausgeprägte Stauungsinfiltrate beidseits und ein massives Lungenödem, das CT konnte eine Lungenembolie ausschließen. Im Herzecho wurde der Verdacht auf eine restriktive Kardiomyopathie gestellt, welcher nach Anlage eines Pulmonaliskatheters bestätigt werden konnte. Auf der Intensivstation wurde die Patientin katecholaminpflichtig. Nach negativer Volumenbilanzierung, massiver Ausschwemmung und Therapie der Patientin mit ACE-Hemmern und Beta-Blockern konnte die Patientin nach einer Woche wieder extubiert und auf Normalstation verlegt werden.
Schlussfolgerung:
Eine nicht erkannte oder nicht therapierte restriktive Kardiomyopathie kann am Ende der Schwangerschaft oder im Wochenbett zu einer lebensbedrohlichen Dekompensation des Herzen führen. Daher muss eine restriktive Kardiomyopathie engmaschig überwacht werden.
restriktive Kardiomyopathie - kardiale Dekompensation - peripartale Kardiomyopathie - Dyspnoe - Herzinsuffizienz