Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - PO_G_10_03
DOI: 10.1055/s-0029-1222962

Vaginale Geburt (od. Extraktion/Evakuation) eines 15 cm großen Leiomyoms vier Wochen post sectionem – Schwangerschafts-, Geburts,- und postpartaler Verlauf bei einem ausgeprägten Uterusmyomatosus

F Markfeld-Erol 1, B Gabriel 1, S Markert 1, M Kunze 1, HJ Prömpeler 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik Freiburg, Abteilung Geburtshilfe und Perinatalmedizin, Freiburg

Das Uterusmyom ist der häufigste Tumor des weiblichen Genitale und weist einen Altersgipfel zwischen dem 30.–50. Lebensjahr auf. Die Prävalenz von Leiomyomen bei schwangeren Frauen liegt zwischen 0,1–3,9%. Die Mehrzahl der Myome verursachen keine Schwierigkeiten. Mit einer erhöhten Abortrate, Frühgeburtsbestrebungen, Plazentalösungen, Schmerzen und Lageanomalien muss während der Schwangerschaft gerechnet werden. Mit einer Myomgröße ab 3 cm ist die Inzidenz geburtshilflicher Komplikationen erhöht. Mögliche Komplikationen postpartum können Hämorrhagie, Uterustorsion, Thrombose, Endomyometritis und Schmerzen darstellen. Wir berichten über eine 24-jährige I Gravida 0 Para mit ausgeprägtem Uterus myomatosus und Z.n. langjährigem Kinderwunsch. Aufgrund des ausgeprägten Myombefundes wurde der Patientin von einer Schwangerschaft abgeraten. Spontane Konzeption, intensivierte Kontrollen während der Schwangerschaft. Erschwerte primäre Sectio bei QL. Im Wochenbett mehrmalige stationäre Aufnahmen mit starken Schmerzen und Endo-Myometritis. Vier Wochen nach der Sectio erneute stationäre Aufnahme mit stärksten Schmerzen. Bei der Spiegeleinstellung kann ein aus dem Zervikalkanal luxiertes ca. 15 cm großes Myoma in statu nascendi ohne verstärkte Blutung extrahiert werden, in der sonographischen Kontrolle anschließend zeigt sich ein unauffälliger Uterus. Bei weiter bestehendem Kinderwunsch hatte die Patientin, die ihr empfohlene Hysterektomie postpartal abgelehnt.

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