Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - PO_G_10_01
DOI: 10.1055/s-0029-1222960

5-Jahresanalyse der HIV-Testung als empfohlene Untersuchung in der Schwangerschaft

BP Kost 1, A Gingelmaier 1, F Kainer 1, K Friese 1, I Mylonas 1
  • 1Perinatalzentrum Klinikum Innenstadt, LMU München, München

Fragestellung: Entsprechend den Mutterschaftsrichtlinien gehört die Bestimmung von HIV zu den empfohlenen Untersuchungen bei der Mutterschaftsvorsorge. Jeder Schwangeren ist ein HIV-Test anzubieten. Ziel dieser Arbeit war die 5-Jahresanalyse eines durchgeführten HIV-Tests zum Zeitpunkt der Entbindung als beratende Grundlage für die empfohlene Vorsorge.

Methoden: An der Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe – Klinikum Innenstadt der Ludwig-Maximilians-Universität München wurden retrospektiv 9479 Entbindungen ab der 36. SSW zwischen den Jahren 2003 bis 2007 auf einen durchgeführten HIV-Test untersucht.

Ergebnis: Insgesamt wurde von den untersuchten 9479 Entbindungen bei 6896 (72,8%) Patientinnen ein HIV-Test während der Schwangerschaft durchgeführt. Während im Jahr 2003 noch 71,9% der Schwangeren auf HIV getestet wurden, lag die Zahl der HIV-Tests während der Schwangerschaft im Jahr 2007 schon mit 76.7% höher. Die Testung im Jahre 2008 liegt nach vorläufigen Ergebnissen auf dem Niveau von 2007.

Zusammenfassung: Da eine vertikale Transmission von HIV mit den heutzutage zur Verfügung stehenden Maßnahmen fast immer verhindert werden kann, erweist sich eine HIV-Testung aller Schwangeren unabhängig von bestehenden Risiken als sehr sinnvoll. Das Bewusstsein bezüglich der empfohlenen HIV-Testung in der Schwangerschaft scheint in der Bevölkerung, sowie unter Ärzten anzusteigen. Allerdings ist die Testung während der Schwangerschaft, vor allem in Bezug auf die seit 2008 empfohlene Dokumentation noch als unzureichend einzustufen. Eine weitere Sensibilisierung des ärztlichen Personals zur adäquaten Durchführung der Mutterschaftsvorsorge ist daher anzustreben.