Kolonisation, Serotypen und Transmissionsraten von Streptokokken der Gruppe B bei Schwangeren und Neugeborenen: – Eine epidemiologische Studie von Mutter-Kind-Paaren

Einleitung: Streptokokken der Gruppe B (GBS) sind eine häufige Ursache für schwerwiegende Neugeboreninfektionen. Methoden: In einer prospektiven Studie untersuchten wir die Kolonisations- und Transmissionsraten, sowie die Serotypen und Antibiotikaresistenzen von GBS bei schwangeren Frauen und Neugeborenen. Ergebnisse: Insgesamt wurde bei 869 Frauen ein Screening gemäss den Leitlinien der DGPM und DGGG durchgeführt. Bei 845 Neugeborenen wurden Ohrabstriche entnommen. Von insgesamt 657 Fällen lagen sowohl die mütterlichen als auch die kindlichen Kulturergebnisse vor (Mutter-Kind-Paare). Die Besiedlungsrate aller schwangeren Frauen betrug in unserem Kollektiv 21,1% (183/869) und die der Neugeborenen 2,8% (24/845). Die Transmissionsrate von Mutter auf das Neugeborene war 11,2% (17/152). Bei 2 Kindern konnten wir eine Neugeborensepsis durch positive Blut- und Liquorkultur nachweisen. Die Inzidenz der Neugeborenensepsis war somit 1,71 auf 1000 Lebendgeburten. Es zeigte sich eine signifikante Korrelation zwischen intrapartaler Antibiotikaprophylaxe (p=0.014), Sectio caesarea (p=0.019) und der Senkung der Transmissionrate. Serotyp III war der am häufigsten isolierte Serotyp, sowohl bei den maternalen als auch den neonatalen Isolaten. Zudem wurde er signifikant häufiger übertragen als alle anderen Serotypen (p<0,05). Alle GBS-Isolate waren sensibel auf Penicillin, Ampicillin und Cefotaxim. Schlussfolgerung: Unsere epidemiologische Studie zeigt eine enge Übereinstimmung mit den in den USA ermittelten Daten. Daher sollte der aktuellen deutschen Empfehlung zum generellen Screening aller Schwangeren auf GBS Folge geleistet werden.

B-Streptokokken - Infektion - Neugeborensepsis - Serotypen - peripartale Prophylaxe