Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - PO_G_08_11
DOI: 10.1055/s-0029-1222950

Etablierung von Wachstumsperzentilen des plazentaren Volumens im Verlauf unauffälliger Schwangerschaften

C Wandsleb 1, W Hunger-Battefeld 2, J Westphal 1, A Brückmann 3, E Schleußner 1
  • 1Abteilung Geburtshilfe, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena
  • 2Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Jena, Jena
  • 3Abteilung Geburtshilfe, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena

Fragestellung: Die Korrelation von Plazenta- und Geburtsgewicht am Termin ist bekannt. Bislang gibt es keine Daten über das Plazentawachstum während des unauffälligen Schwangerschaftsverlaufes und dessen Korrelation zum fetalen Wachstum. Methode: Bei 483 Frauen mit unauffälligen Einlingsschwangerschaften wurden der Abdomenumfang (AU), das fetale Schätzgewicht (SG) nach Hadlock und das Plazentavolumen (PV) mittels 3-D Sonografie zwischen der 10. und 34. SSW gemessen. Die Messungen wurden mit einem GE Voluson 730 Expert durchgeführt. Die Plazentavolumetrie erfolgte nach Hafner et al. 2003 (1). Zur statistischen Analyse wurden ANOVA und die Korrelationsanalyse nach Pearson auf SPSS genutzt. Ergebnisse: Es ist ein linearer Anstieg des PV (r=0.78, p<0.05), des SG (r=0.93, p<0.05) sowie des AU (r=0.98, p<0.05) zu beobachten. Der kalkulierte Quotient PV/SG fällt linear mit steigendem GA (r=–0.7, p<0.05, n=379). Im Gegensatz dazu scheint der Quotient aus PV/AU unabhängig vom GA zu sein (r=–0.13, n.s). Eine hohe Korrelation konnte zwischen PV und AU (r=0.79, p<0.05) sowie PV und SG (r=0.61, p<0.05) beobachtet werden. Schlussfolgerungen: Erstmals wird die Wachstumsdynamik der Plazenta über den Schwangerschaftsverlauf beschrieben. Trotz steigender Belastung nimmt das Verhältnis von plazentarer zu fetaler Größe zum Termin hin ab. Das Verhältnis von Plazentavolumen und Abdomenumfang könnte ein vom Schwangerschaftsalter unabhängiger prädiktiver Parameter sein.