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DOI: 10.1055/s-0029-1222906
Mütterliche Morbidität bei Late Preterms in Hessen 2001–2007
Einleitung: Frühgeborene (FG) von 34+0 bis 36+6 Gestationswochen (GW), sogenannte Late preterms (LP) repräsentieren ca. 75% aller Frühgeborenen. LP-Geburten in Hessen nahmen 1990 bis 2006 relativ von 5,47 auf 6,61% zu.
Fragestellung: Identifizierung maternaler Morbiditätsfaktoren, die Einfluss auf die steigende Anzahl von LP- Geburten haben.
Methode: Die verwendeten Daten stammen aus der perinatologischen Erhebung der Geschäftsstelle für Qualitätssicherung Hessen, entsprechend 7,5% der Geburtenzahl Deutschlands 2007.
Ergebnisse: Mütterlicher Diabetes und Adipositas nahmen mit 1,32% (n=691) bzw. 4,76% (n=2491) in 2001 auf 2,73% (n=1378) und 5,68% (n=2866) in 2007 zu. Die Häufigkeiten von Schwangerschaftshypertonie, Sterilitätsbehandlungen und Nierenerkrankungen blieben konstant. Antenatale Infektionen (2001: 1,22% (n=637), 2007: 0,95% (n=478)) und Blutungen (2001: 1,05% (n=550), 2007: 0,93% (n=468)) nahmen leicht ab. Mütterliche Adipositas zeigte einen Gipfel bei FG von 32–33GW mit 7,61% (n=267) und 5,73% (n=1253) bei 34–36 GW gegenüber Neugeborenen >40 GW mit 4,66% (n=7511) im Zeitraum von 2001–2007. Diabetes hatte eine Prävalenz von 2,74% (n=598) bei Müttern von LP gegenüber 1,49% (n=2393) bei Neugeborenen >40 GW. Bei 7,42% (n=93) aller adipösen Mütter von LP bestand zusätzlich ein Diabetes, gegenüber 4% (n=301) der Mütter Neugeborener >40 GW.
Schlussfolgerung: Mütterlicher Diabetes und Adipositas nahmen 2001–2007 zu und fanden sich häufiger bei LP-Geburten als bei Reifgeborenen. Diabetes und Adipositas tragen möglicherweise zur steigenden Rate von LP-Geburten bei. Der Einfluss mütterlicher Morbiditätsfaktoren auf die kindliche Morbidität der LP bleibt noch zu untersuchen.
Mütterliche Morbidität - Frühgeburtlichkeit - Late Preterm - Epidemiologie