Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - PO_G_04_01
DOI: 10.1055/s-0029-1222895

Therapie bei rezidivierenden Aborten

G Dogan 1, H Kiesewetter 1, A Grigorov 1, H Radtke 1
  • 1Charité - Universitätsmedizin Berlin, Institut für Transfusionsmedizin, Berlin

Einleitung:

Spontanaborte unklarer Genese (Ausschluss anatomischer, genetischer, endokrinologischer oder infektiöser Ursache) machen ungefähr 30–60% aller Aborte aus.

In den letzten Jahren werden zunehmend Frauen mit Spontanaborten in unsere Ambulanz überwiesen. Die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Fehlgeburt steigt auch schon nach ein oder zwei Aborten deutlich an:

So ist das Risiko einer Fehlgeburt 11–15%, wenn bisher keine in der Vorgeschichte bekannt war. Ist eine Fehlgeburt bekannt, steigt das Risiko einer weiteren Fehlgeburt auf 12–24%, bei zwei Fehlgeburten auf 19–35% und bei drei Fehlgeburten auf 25–46%.

Studiendesign:

In den Jahren 2006–2008 wurden 407 Patientinnen mit Z. n. Abort zur Reduktion des potentiellen Abort- und/oder Thromboserisikos mit NMH bzw. Fondaparinux (überwiegend in prophylaktischer Dosis) in unserer Ambulanz behandelt. Von diesen haben 365 entbunden.

Die Dosis der Heparingabe richtet sich nach der Höhe der Konzentration des C-reaktiven Proteins, des Fibrinogens und der D-Dimere sowie nach der Aktivität von Faktor VIII und Protein S.

Schlussfolgerung:

Nach den bisher ausgewerteten Daten aus unserer Ambulanz kann eine Reduktion der Abortrate von 85% auf ungefähr 10% unter Therapie mit NMH bzw. Fondaparinux verzeichnet werden.

Fondaparinux wird nur dann eingesetzt, wenn NMH nicht vertragen wird.