Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - PO_G_01_08
DOI: 10.1055/s-0029-1222866

Pränatale diagnostizierte Zwerchfellhernie – was entscheidet über das weitere Procedere?

M Entezami 1, H Lebek 2, L Liepe 2, M Albig 1, A Gasiorek-Wiens 1, A Hagen 1
  • 1Zentrum für Pränataldiagnostik Kudamm 199, Berlin
  • 2Praxis für Pränatale Diagnostik und Medizinische Genetik Berlin - Lichternberg, Berlin

Fragestellung: die Zwerchfellhernie ist eine wichtige pränatale Diagnose, weil sie häufig von weiteren Fehlbildungen begleitet wird. Die Prognose hängt aber aufgrund des neonatalen Erstversorgung von der pränatalen Erkennung der Zwerchfellhernie ab. Wie häufig sind im pränatal diagnostizierten Kollektiv Begleitfehlbildungen und wie entscheiden die Schwangeren für das weitere Procedere?

Material und Methoden: aus zwei großen Berliner Praxen für Pränataldiagnostik wurden aus ca. 80 000 untersuchten Feten im Zeitraum 1.1.1998–31.1.2009 die Fälle pränatal diagnostizierter Zwerchfellhernien auf die Begleitfehlbildungen und die Entscheidung der Schwangeren über das weitere Procedere untersucht.

Ergebnisse: In 51 Fällen fand sich eine Zwerchfellhernie. Bei 35 Feten lag diese isoliert vor. Dabei entschieden sich 4 Schwangere für einen Schwangerschaftsabbruch, 3 Schwangerschaften laufen zur Zeit noch, 28 Kinder wurden lebend geboren, von diesen verstarben 2 innerhalb der ersten Lebenswoche. In 16 Fällen fanden sich Begleitfehlbildungen. 10 der Schwangeren entschieden sich für einen Schwangerschaftsabbruch, 3 erlitten im weiteren Schwangerschaftsverlauf einen intrauterinen Fruchttod, 3 Kinder wurden lebend geboren, von diesen verstarben 2 neonatal.

Schlussfolgerung: Begleitfehlbildungen bei Zwerchfellhernie sind in unserem Kollektiv das entscheidende Kriterium dafür, ob die Schwangere die Schwangerschaft austrägt.