Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - FV_N_13_04
DOI: 10.1055/s-0029-1222848

Spektroskopische Studie zur Bestimmung von Normalwerten nach Druckstimulation bei gesunden und kranken Früh- und Neugeborenen (FN)

H Rabe 1, JR Fernandez Alvarez 1, TM Whitfield 2, F Lawson 1, H Jungmann 3
  • 1Brighton & Sussex University Hospitals, Brighton, UK
  • 2Brighton and Sussex Medical School, Brighton, UK
  • 3MBR Optical Systems, Wuppertal

Infektionen bei FN sind oft schwierig erst im Nachhinein bei positiver Blutkultur zu diagnostizieren. Eine frühe Diagnose durch eine non-invasive Meßmethode, die transkutane Weißlichtspektroskopie (Mediscan 2000, MBR Optical Systems, Wuppertal) wäre von Vorteil. Ziel: Messungen der Mikrozirkulation (MZ) in der Haut von FN und Charakterisierung der Reaktion nach definierter Druckstimulation von 5 Sekunden (s) bei Gesunden und bei FN mit vermuteter beginnender Infektion. Prospektive Studie. Ausschlusskriterien: congenitale Fehlbildungen. Methode: Bei FN wurden innerhalb von 2h nach einer klinisch indizierten Blutentnahme (Blutbild, CRP) eine Messung mit dem Mediscan 2000 am Unteram durchgeführt. Das Gerät misst Hämoglobin (Hb) quantitativ und non-invasiv. Der Sensor wurd zur Erfassung der basalen MZ für 60 s druckfrei auf die Haut gesetzt, dann eine Druckstimulation mit 10 Newton durchgeführt und die Reaktion der MZ bis zum Erreichen der Basalwerte gemessen. Ergebnisse: 80 Patienten (mittl. Geb.-Gew. 1300±690g, mittl. Gestationsalter 29,8±3,8 W) hatten 313 Messungen. Acht Patienten hatten 22 Messungen bei positiver Blutkultur. Es wurde die Zeit in s gemessen bis das Hb wieder auf Ausgangsniveau fiel: Mittelwert bei gesunden FN: 46,62±14,18 s. Sepsis FN: 86,25±10.93 s. Es wurde ein t-Test unter der Annahme unterschiedlicher Varianzen durchgeführt: Nullhypothese: Die Mittelwerte sind statistisch gleich. Ergebnis: p=0, 0000146. Kritischer Wert bei 5% Signifikanz Niveau (einseitig) 1,77. Die Mittelwerte unterscheiden sich signifikant. Diskussion: Die Ergebnisse unterstützen die Hypothese, dass die Weißlicht-Spektroskopie zur Früherkennung von bakteriellen Infektionen beitragen könnte.